Gra­zil über gros­se Spann­wei­ten

Editorial TEC21  30/2022

Publikationsdatum
22-09-2022

Heute stehen die jungen Wilden im Rampenlicht: dünner, extremer, spektakulärer. Allen voran Philippe Block und seine Research Group: Um den ressourcenintensiven Baustoff Beton möglichst effizient zu nutzen, ­experimentieren die ETH-Forschenden mit hauchdünnen Schalen. Dabei bedienen sie sich im ­Prinzip einer Bauform, die in den letzten Jahren fast in Vergessenheit geraten ist. 

In diesem Heft sollen die Vorreiter aus den 1960er- und 1970er-Jahren – damals modern, innovativ und aussergewöhnlich – ihren Auftritt bekommen. Schalenbauten hat man weltweit und zu ver­schiedenen Zeiten errichtet, ihr Werdegang war aber oft der gleiche: erst rauschender Erfolg, dann schmerzlicher Absturz. Allzu häufig steht heute bei der Debatte um die weitere Nutzung ein Abriss im Raum. 

Das wird diesen Bauten, die mit viel Intuition, Wissen und Menschenverstand geschaffen wurden, nicht gerecht. Vielmehr lohnt es sich, genau hin­zusehen und sich zu fragen, was die aktuelle Baupraxis aus den damaligen Form- und Material­experimenten lernen kann. Materialsparend sind die dünnwandigen Betonkonstruktionen allemal. Aber genau deshalb auch anfällig, was wiederum zu Problemen bei der längerfristigen Nutzung bzw. der Instandsetzung führen kann. 

Zwei Beispiele haben wir stellvertretend ausgesucht: Bühne frei für die wenig bekannte Sendehalle von Radio Europe 1 in Berus (D) mit ihrer wechselvollen Geschichte und für die beliebte Alsterschwimmhalle in Hamburg. Deren Dach wurde instand gesetzt und überspannt weiterhin das Bad an der Aussenalster.

Hier finden Sie weitere Informationen zu dieser Ausgabe.

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