Architekturkreuzfahrt 2015: Interview auf hoher See
Der Hauptgewinn unserer Adventsverlosung im vergangenen Jahr waren zwei Plätze auf der Architekturkreuzfahrt der ZHAW rund um den italienischen Stiefel. TEC/espazium traf den Gewinner zum Kurzinterview auf dem Mittelmeer.
Herr Stahel, heute morgen haben wir den Absatz des italienischen Stiefels passiert, die See ist nicht mehr so ruhig wie in den letzten Tagen. Sind Sie seekrank?
Nein, zweieinhalb Meter hohe Wellen sind ja noch nicht so schlimm. Bei Reisen um das Nordkap haben wir schon ganz anderen Seegang erlebt.
Gibt es eine Destination, auf die Sie sich besonders freuen?
Mich hat Split sehr beeindruckt. Ich habe die Stadt vor etwa 30 Jahren zum letzten Mal besucht. Es ist enorm, wie der Tourismus zugenommen hat - all die Kreuzfahrtschiffe, die im Hafen ankern. Besonders gefallen hat mir aber, dass wir anstelle des 'typischen' Landausflugs die sozialistische Überbauung Split3 besuchen konnten.
Wie gefällt Ihnen die Reise bisher?
Ich geniesse die Fahrt sehr, obwohl es eine etwas spezielle Situation für mich ist: Ich bin vor zehn Tagen aus Nepal zurückgekehrt. Ich war dort auf einer siebenwöchigen Reise und habe auch das Erdbeben erlebt. Der Kontrast zu dieser Luxusreise ist natürlich enorm.
Was hat Sie nach Nepal geführt?
Unser Verein NEfA (Nepal - Entwicklung für alle) unterstützt dort seit einigen Jahren das Dorf Betini, rund 30 km nördlich von Kathmandu. Das Projekt entstand aufgrund von persönlichen Beziehungen nach Nepal. Letzten Juni konnten wir in Betini ein neues Schulhaus einweihen. Der Bau wurde während des Bebens zwar nicht völlig zerstört, aber das obere Geschoss ist stark beschädigt.
Wie ist die sonstige Situation vor Ort?
Im Moment brauchen die Menschen vor allem Blachen, als Schutz vor dem kommenden Monsun. Die kurzfristige Versorgung scheint gewährleistet. Ich mache mir vor allem Sorgen um die längerfristige Versorgung und den Wiederaufbau, wenn das Beben nicht mehr präsent ist in den westlichen Medien. Unsere nepalesischen Freunde haben uns zudem berichtet, dass Sie an den Hängen über den Dörfern teilweise Anrisse entdeckt haben. Mit dem kommenden Monsun verschärft sich womöglich die Gefahr von Hangrutschen.
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