Da­heim – Bau­en und Woh­nen in Ge­mein­schaft

Ausstellung im Deutschen Architekturmuseum DAM

Wohnungsbau ist eine der elementaren Aufgaben von Architektur und Städtebau. Gemeinschaften spielen dabei eine wichtige Rolle. Doch wie und warum bauen und wohnen immer mehr Menschen in Gemeinschaft? Wie zeigt sich dieses Phänomen und was können Architektur und Baukultur in diesem Zusammenhang leisten? Diesen Fragen geht aktuell eine Ausstellung im DAM in Frankfurt a. M. nach.

Publikationsdatum
23-09-2015
Revision
08-10-2015

Weltweit werden Bauten realisiert, die Antwort auf diese Fragen geben – als Baugruppenprojekte, von Genossenschaften oder Wohnungsbaugesellschaften. Die ihnen zu Grunde liegende Idee des Gemeinschaftlichen setzt neue und hohe Massstäbe für Qualität.

Die Ursachen für diese Entwicklung sind vielfältig. In erster Linie sind es flexible Lebensentwürfe und veränderte Familienstrukturen, die einen Wohnwandel verursachen. In einer Art Rückwärtsbewegung werden dabei Gesellschaft, sich umeinander kümmern und soziale Netze wieder höher geschätzt. Hinzu kommt der Wunsch, selbst aktiv auf die eigene Lebenssituation einwirken zu können. 

Die Bewohner planen, entwickeln und bauen entweder gemeinsam, und/oder sie verwalten und leben in Gemeinschaft. Dabei sind drei Elemente grundlegend: die gemeinschaftliche Immobilie, sei es nun deren Planung oder der Bezug eines entsprechenden Bestands, darin die Möglichkeit der Begegnung und die Eigenverantwortlichkeit für das Zusammenleben.

Ein Patentrezept für das Bauen und Wohnen in Gemeinschaft gibt es dabei nicht. Und es steht auch nicht jedem der Sinn nach gemeinschaftlichem Wohnen. Aber es lohnt der Blick auf individuelle Lösungen, sowie die in der Wohnform enthaltenen stadtgestalterischen Möglichkeiten.

Im Zentrum der Ausstellung stehen 26 weltweit realisierte Bauten (s. Kasten). Sie reagieren mit unterschiedlichen Konzepten auf veränderte Lebensentwürfe und vielfältige Standorte. Mithilfe von innovativen Planungs- und Bauprozessen werden Lösungen entwickelt, die unmittelbar auf die Wünsche und Anforderungen der Bewohner ausgerichtet sind. 

Die Projekte reichen vom Mehrfamilienhaus bis zur Wohnanlage mit Doppelhaushälften, vom Wohngebäude mit Gewerbe-, Atelier- und Büronutzung bis zum Umbau und der Sanierung, in einzelnen Fällen der kompletten Umnutzung verschiedenster Bestände. Ergänzt werden die auf einzelnen Projekttischen ausgestellten Bauten durch ein Archiv weiterer Projekte, die verschiedene Schwerpunktthemen behandeln und unterschiedliche Eigentumsformen beinhalten. 

Die Ausstellung bietet zudem eine Reihe an Hintergrundinformationen zu Finanzierungs- und Rechtsformen, zu Vorläuferprojekten und der Geschichte des gemeinschaftlichen Wohnens, zu den notwendigen (Planungs-)Phasen eines gemeinschaftlichen Wohnprojekts sowie zu Anlaufstellen. Weitere Informationsquellen werden in einer Bibliothek bereitgestellt.

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