Was ist für Architekten und Bauingenieure so interessant an einer fertigungstechnischen Leitmesse? Manchmal ist der Blick über den Tellerrand sehr aufschlussreich, um zu sehen, was in anderen Branchen bereits Stand der Technik ist und möglicherweise für den eigenen Bereich einmal interessant werden könnte. In der Tat ist es erstaunlich, was im 3-D-Druck bereits möglich ist. Besonders die Verarbeitung von Metall im selektiven Laser-Sinter-(SLS)-Verfahren ermöglicht die Herstellung von beeindruckenden Objekten. In der Medizintechnik oder dem Maschinenbau kommen sie bereits zum Einsatz.
Ein zweiter Schwerpunkt ist die Erforschung neuer Materialien, um den gedruckten Bauteilen zusätzliche Eigenschaften zu verleihen sowie die Qualität von Materialien und Prozessen zu verbessern.
Um zu sehen, inwieweit sich der Hype der vergangenen Jahre um «3D Printing» auch in der technisch interessierten Öffentlichkeit niedergeschlagen hat, hat die Technische Rundschau zusammen mit der 3D-Model AG erstmals einen Wettbewerb ausgeschrieben. Dem Sieger winkt ein 3-D-Kohlefaserdrucker im Wert von 7000 Franken. Die Teilnahme war für jedermann offen, einzureichen war ein Objekt mit einer Grösse von maximal 5 × 5 × 5 cm, das mit einem 3-D-Drucker hergestellt werden konnte.
Wie sich zeigte, ist es von der Idee bis zur Realisierung ein teilweise weiter und steiniger Weg. So stand bei den Arbeiten die Kreativität zwar im Vordergrund, die technische Umsatzbarkeit jedoch war nicht bei allen Objekten gegeben. Es wurden beispielsweise Arbeiten eingesandt, bei der die 3D-Model AG, die das Drucken übernommen hatte, konstruktiv nachbessern musste. Andere Beispiele hätten ebenso auf konventionelle Weise produziert werden können.
Für die Allgemeinheit ist der Weg zum 3-D-Druck noch weit, doch die ersten Schritte sind bereits erfolgt und die Technologie wird sich sehr rasch weiterentwickeln. Damit wird dieses Verfahren über die Branchen hinaus interessant werden.
Wie wird der 3-D-Druck in anderen Industrien genutzt? Was können Bauleute davon übernehmen? Die Begeisterten stellen sich ähnliche Fragen wie die Zweifler – und probieren dann aus, auf welche Antworten sie kommen. Mehr dazu gibt in TEC21 47/2016