Ein Blick in die Ferne
Zusammen mit der Nachhaltigkeitsplattform «ZEIT für Klima» der deutschen Wochenzeitung ZEIT hat die Firma Kaldewei, Hersteller von Stahlemaille-Wannen, zu einem Klima-Talk eingeladen. Das Thema war kein Geringes: Alles drehte sich um die Frage nach dem Umgang mit unserem Plastikmüll und den Problemen, die er insbesondere in den Weltmeeren verursacht.
Allein die grundsätzlichen Zahlen sind einschüchternd: 8 Milliarden Tonnen Plastik wurden seit 1950 produziert. Wenn man bedenkt, dass es rund 450 Jahre dauert, bis es verrottet, lässt sich das Ausmass der Müllberge ermessen.
Mehr als 600 User hatten sich zu der abendlichen Diskussion eingeklinkt. Angesichts der Allgegenwart von Plastik gilt es, eine Fülle von Hebeln auf den unterschiedlichsten Ebenen in Bewegung zu setzen. Der sowohl zeitlich als auch räumlich umfassende Blick der Initiativen, die sich dieser Herausforderung stellen, ist bewundernswert.
Als Vertreterin der Forschungsgruppe «Plastik in der Umwelt» des Bundesministeriums für Forschung und Bildung in Deutschland gewährte Saskia Ziemann einen Überblick über Umweltschutzmassnahmen, deren gesetzliche Verankerung sie anstreben. Die Reglementierungen erstrecken sich auf Zusammensetzung, Produktion und Beständigkeit von Kunststoffen und die damit zusammenhängende Konzernverantwortlichkeit bis hin zum Verhindern von Abfallexporten.
Zur Eindämmung der Müllmengen ist die Verbreitung von Recyclinganlagen anstelle der Mülldeponien in aller Welt ein Aspekt, an dem momentan mit Hochdruck gearbeitet wird. Um eine Abkehr von einfach verwendeten Kunststoffen zu erreichen, ist zwar jeder einzelne Konsumierende gefragt, grosse Veränderungen kommen allerdings erst in Sicht, wenn die industrielle Produktion von überflüssigen Plastikgegenständen eingedämmt werden kann. Dass das nicht freiwillig passieren wird, ist aufgrund der vergleichsweisen billigen Rohstoffe und Herstellungsverfahren klar.
Besonders sichtbar ist das Problem in Asien: Es gibt Strände, die kilometerlang und meterhoch mit weggeworfenen, angeschwemmten PET-Flaschen bedeckt sind. Nicht weniger gefährlich ist Plastik, das in unserer nächsten Umgebung in Form von kleinsten Teilchen in tiefe Erdschichten und Gewässer eingedrungen ist und weitergetragen wird. Der Druck von politischer Seite ist nötig, um einen Paradigmenwechsel zu erreichen.
Das Video zum Nachschauen gibt es hier oder in unserer Bildergalerie.
Weitere Infos: zeitfuerx.de/klima/