Fritz-Le­on­hardt-Preis für Jürg Con­zett

Ingenieurkammer Baden-Württemberg ehrt Schweizer Brückenbauer

Das SIA-Ehrenmitglied ist für sein Lebenswerk mit dem Fritz-Leonhardt-Preis ausgezeichnet worden. Besonders seine raffinierten Brücken, die sich präzise in Natur und Landschaft einfügen, wurden gelobt.

 

Publikationsdatum
06-09-2018
Revision
06-09-2018

«Jürg Conzett ist einer der bedeutendsten zeitgenössischen Bauingenieure und geniesst in der internationalen Fachwelt höchstes Ansehen. Ingenieurtechnische Aspekte und gestalterische Qualität verschränken sich in seinen Bauwerken auf eine selbstverständlich wirkende Weise. Er ist ein Tragwerksplaner von grosser Raffinesse, dessen ungewöhnliche Konstruktionen ungemein geistreich und gleichzeitig unverwechselbar sind. Besonders bewundere ich seine Brückenbauten, die er harmonisch und präzise in ihre Umgebung einzufügen versteht», lobte Stephan Engelsmann, Präsident der Inge­nieurkammer Baden-Württemberg, an der Preisverleihung in der Stuttgarter Staatsgalerie im Juli 2018.

Die Ministerin für Kultus, Jugend und Sport der Landesregierung von Baden-Württemberg, Susanne Eisenmann, sagte in ihrem Grusswort: «Bauen ist eine wesentliche Konsequenz für die Wahrnehmung unserer Umgebung, unserer Städte, Dörfer, unserer Umwelt insgesamt und keineswegs eine rein theoretische Betrachtung. Qualität und Leistung, richtig verstanden, stehen uns täglich vor Augen. Ihre Praxisrelevanz ist sichtbar, spürbar und unabweisbar. Das Werk unseres heutigen Preisträgers ist dafür ein herausragendes Beispiel.»

Das Werk von Conzett umfasst in erster Linie Objekte aus dem Brückenbau. Zu seinen bekanntesten und spektakulärsten Bauwerken gehören der Traversiner Steg, eine gewagte Hängebrücke in der Via­mala-Schlucht, die sieben Brücken des Wanderwegs «Trutg dil Flem» in Flims und die Pardislabrücke, eine Velo- und Fussgängerbrücke, die zwischen Chur und Haldenstein den Rhein überspannt. Im Hochbau sind besonderes die Holzfachschule in Biel, die Instandsetzung und der Umbau von Kongresshaus und Tonhalle in Zürich und das Volta-Schulhaus in Basel zu nennen. Dane­ben veröffentlichte Jürg Conzett verschiedene Publi­kationen wie den Kunstführer «Albulabahn» und Fach­beiträge wie die «Wegleitung zur Gestaltung von Stützmauern».

Fritz-Leonhardt-Preis
Er wird seit 1999 alle drei Jahre an herausragende Repräsentanten zeitgenössischer internationaler Ingenieurbaukunst von der Ingenieurkammer Baden-Württemberg und dem Verband Beratender Ingenieure vergeben. Der Preis ist undotiert. Die bisherigen Preisträger sind Michel Virlogeux, Jörg Schlaich, René Walther, William F. Baker, Alfred Pauser und Werner Sobek.

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