He­bel­schul­haus Rie­hen

Editorial aus TEC21 39/2015

Publikationsdatum
23-09-2015
Revision
10-11-2015

Als der junge Basler Architekt Tibère Vadi Anfang der 1950er-Jahre seine Ideen für das neu zu erstellende Hebelschulhaus in Riehen zu Papier brachte, war Sparsamkeit in der Konstruktion weniger eine Tugend als ein Gebot der Stunde: Die Materialknappheit der Nachkriegszeit zwang Architekten und Ingenieure zu präzisen, durchdachten konstruktiven Lösungen. 

Diese Reduziertheit machten Tibère Vadi und Max Rasser, die nach dem Wettbewerbserfolg 1952 ihr eigenes Büro Rasser + Vadi gründeten, mit einem aussergewöhnlichen ­architektonischen Entwurf wett: Detailreichtum, ein ausgereiftes Raumkonzept sowie differenzierte Farben und Oberflächen zeichneten das Hebelschulhaus ­während Jahrzehnten aus. 

Nach fast 60 Jahren Betrieb musste aber auch dieser Bau instandgesetzt werden. Die Basler MET Architects zeigen mit einem ähnlich ausgeklügelten Vorgehen, dass sich Bausubstanz aus den 1950er-Jahren und heutige Ansprüche an Sicherheit, Technik und Raumkomfort durchaus miteinander vereinen lassen – Kreativitität, gute Kommunikation und überdurchschnittliches Engagement von Bauherrschaft und Planern vorausgesetzt. Seit September 2014 ist der Bau bezogen, die Umbaumassnahmen haben sich bewährt. Das Ergebnis bildet den thematischen Schwerpunkt dieser Ausgabe.

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Heftreihe «Umbau»

Bereits heute fliesst ein Drittel aller Bauinvestitionen in Umbauprojekte. Alles spricht dafür, dass dieser Anteil weiter steigen wird, denn Neubauten sind nicht überall möglich und oft unverhältnismässig. Die Transfor­ma­tion bestehender Gebäude eröffnet dagegen neue Chancen für Erweiterung, Umnutzung und Gestaltung. Die TEC21-Reihe «Umbau» zeigt diskussions­würdige, lehrreiche und inspirierende Projekte. Denn die Auseinandersetzung mit dem Bestand ist nicht nur not­wendig, sie kann für Architekten und Ingenieure auch ungeahnt spannend sein. Bereits erschienen: Heft 9/2014 «Alterswohnhaus Neustadt II», Heft 28–29/2014 «Energetisch sanieren», Heft 35/2014 «St. Galler Villen wachgeküsst», Heft 37/2014 «Ikonisierte Moderne» und Heft 39/2014 «Toni-Areal Zürich».

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