Kli­mag­los­sar

Publikationsdatum
11-06-2024

Netto-Null


Netto-Null definiert das Gleichgewicht zwischen den emittierten Treibhausgasen und der Menge an Treibhausgasen, die aus der Atmosphäre entfernt werden. Diese Negativemissionen können mit Projekten erreicht werden, die CO2 aus der Atmosphäre entnehmen und längerfristig speichern. Das sind z. B. Aufforstungsprojekte (Speicherung des CO2 in Biomasse), Technologien zur direkten CO2-Entnahme aus der Atmosphäre (Direct air capture) und Speicherung von Kohlenstoff im ­Boden (z. B. Pyrolyse oder Bodenbewirtschaftung). Ausschlaggebend für die 
Klimawirkung ist, wie lang das CO2 gespeichert werden kann.

Kohlenstoffsenke 


Eine Kohlenstoffsenke ist ein Kohlenstoffreservoir, das Kohlenstoff aufnimmt und damit die CO2-Konzentration in der Atmosphäre reduziert. Das wird auch als Negativemission bezeichnet. Die Einteilung der Kohlenstoffsenken erfolgt nach der Art der Speicherung des Kohlenstoffs durch natürliche Senken (z. B. bei Wäldern und Mooren), natürliche technische Senken (z. B. beschleunigte Verwitterung von Gestein) oder technische Senken (z. B. CO2-Einspeicherung in geologischen Formationen unter hohem Druck). - Quelle

Kipppunkte


Einige Teilsysteme des Klimasystems haben bestimmte Kipppunkte bzw. kritische Schwellenwerte, bei deren Überschreiten es zu starken und teils unaufhaltsamen und unumkehrbaren Veränderungen kommt. Diese Teilsysteme (z. B. die Atlantikzirkulation) werden Kippelemente genannt («tipping elements»). - Quelle

Absenkpfad


Ein Absenkpfad zeigt auf, in welchen Zeitabschnitten Teilziele zur CO2-Reduktion erzielt werden müssen, um ein definiertes Ziel – gemäss Pariser Klimaabkommen nicht mehr als 1.5 °C gegenüber der vorindustriellen Zeit – zu erreichen. Die Begrenzung auf 1.5 °C lässt sich mit verschiedenen Absenkpfaden erreichen: So könnte man eine Absenkung der CO2-­Mengen bis 2050 gleichmässig über die Jahre verteilen, rasch viel CO2 vermeiden oder umgekehrt über die Jahre immer mehr reduzieren. - Quelle

CO²-eq = CO²-Äquivalente


Es gibt eine Reihe von Treibhausgasen, die unterschiedlich stark auf das Klima wirken. Abhängig davon, wie diese Gase und ihre Moleküle physikalisch beschaffen sind, heizen sie den Planeten schneller oder weniger schnell auf. Um diese Klimawirksamkeit verschiedener Gase miteinander zu vergleichen, verwendet man üblicherweise die Einheit CO2-Äquivalent (CO2-eq). Das Treibhauspotenzial oder «global warming potential» eines Gases kann so relativ zur Klimawirkung von CO2 genau festgehalten werden. Zum Beispiel für Methan: Dieses besonders schädliche Treibhausgas hat ein CO2-
Äquivalent von 28 bis 34. Das heisst, dass eine Tonne Methan das Klima 28 bis 34 Mal stärker erhitzt als eine Tonne CO2. - Quelle

PPM


PPM steht für «Parts per million» und bezeichnet eine relative Masseinheit, vergleichbar mit Prozent oder Promille. PPM wird zum Beispiel verwendet, um die Konzentration von Treibhausgaspartikeln in der Atmosphäre zu messen. Die CO2-­Konzentration in der Luft steigt seit Jahrzehnten stetig an, sie lag 2021 im Schnitt bei rund 415 ppm (die Konzentration schwankt natürlicherweise im Tages- und Jahreszeitenverlauf). Verglichen mit vorindustriellen Werten (1880: 290 ppm) entspricht dies bereits heute einer Verdoppelung. Verantwortlich für diesen Anstieg sind wir Menschen. Die Verbrennung von fossilen Treibstoffen, die Entwaldung und die intensive landwirtschaftliche Nutzung von Böden sind wichtige Faktoren, die dazu beitragen. - Quelle

Fair Share


Fair Share bedeutet die gerechte Verteilung der Lasten, aber auch der Chancen im Klimaschutz. Dazu zählt eine faire Verteilung der Kosten für den Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel.


CO²-Budget


So wie eine Firma in ihrem Budget für das kommende Jahr die Einnahmen und Ausgaben plant, um kein Defizit zu schreiben, so budgetieren das IPCC und an­dere Institutionen, wie viel CO2 die Menschheit in den nächsten Jahren ausstossen darf, um nicht in eine noch grössere ­«Klimaschuld» zu geraten. Die Wissenschaft hat nun berechnet, wie viel CO2 die Menschen ausstossen dürfen, ohne eine bestimmte Erhitzung der Erde zu über­schrei­ten – diese Menge ist das CO2-­Budget. Nach aktuellen Berechnungen können insgesamt noch rund 250 Gigatonnen CO2 ausgestossen werden, um die Erderhitzung mit einer 50-prozentigen Wahrscheinlichkeit auf 1.5 °C zu beschrän­ken. Auch wenn diese Zahl auf den ersten Blick riesig scheint, ist das nicht sehr viel. Denn derzeit stossen wir rund 57 Gigatonnen CO2-eq pro Jahr in die Atmosphäre aus. - Quelle

Energiepositive Gebäude


Energiepositive Gebäude benötigen für den Eigenbetrieb extrem wenig Energie und produzieren zugleich ein Maximum an sauberer, erneuerbarer Energie. Sie werden von Energieverbrauchern zu Energieerzeugern und speisen die überschüssige Energie in das Stromnetz ein.