Neu­er Kunst­füh­rer zur Cam­pa­gne Ober­ried in Belp

Einem Landsitz mit wechselvoller Geschichte, einer aussergewöhnlichen Tapete und einer kantonsweit einzigartigen Gloriette widmet sich der neuste Schweizerische Kunstführer: Der Campagne Oberried Belp.

Publikationsdatum
03-02-2015
Revision
25-08-2015

Den Bau des barocken Landsitzes mit einem prachtvollen Garten auf einer Geländekante oberhalb Belps gab 1735 Victor Fischer in Auftrag. Er war Mitglied jener Familie, die während vieler Jahrzehnte über ein Postmonopol verfügte und auf diese Weise reich wurde.

Nachdem die Familie 1852 die als Sommersitz konzipierte Campagne verkauft hatte, diente das Anwesen zeitweise als Hotel und danach als Landschulheim - dies wegen des Kurhauses, das Anfang des 20. Jahrhunderts an Stelle der abgebrannten Orangerie erstellt wurde. Heute beherbergt dieses Haus ein Zentrum für Demenzkranke.

In all den Jahren wurde aber der Kern des Anwesens, die Campagne, nicht verändert - sie ging vor gut zehn Jahren zurück in den Besitz der Familie von Fischer, wie sie heute heisst. Eine Besonderheit des Hauses ist die sogenannte Göttertapete, die 2002 restauriert wurde und römische Gottheiten zeigt.

Im Kunstführer, der am Freitag in Belp den Medien vorgestellt wurde, ist von einer "exquisiten" Tapete die Rede, einem Objekt von aussergewöhnlichem Rang. Das gelte auch für die Gloriette, schreibt der Autor des Führers, Kunsthistoriker Jan Straub. Diese Gloriette ist ein frühklassizistischer Pavillon an der Kante eines Geländeplateaus etwas über der Campagne. Im bernischen Denkmälerbestand sei ein solches Gebäude einzigartig, schreibt Staub; in der Schweiz eine Rarität.

Die Schweizerische Gesellschaft für Kunstgeschichte (SGK) hat den gut 50-seitigen Führer zusammen mit der Stiftung der Familie von Fischer (von Reichenbach) herausgegeben. Es ist der 952. Schweizerische Kunstführer.

Weitere Informationen
www.campagne-oberried.ch

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