Nun wissen wir’s
Leserbefragung
660 Leserinnen und Leser haben bei der Umfrage mitgemacht und mitgeteilt, was sie an TEC21 schätzen und was nicht. Ihre Antworten bestätigen, dass die Zeitschrift vieles richtig macht. Doch sie liefern uns auch einige Knacknüsse.
Vorab: Herzlichen Dank an alle Leserinnen und Leser, die unseren Fragebogen ausgefüllt haben! Mit Ihrer Kritik und Ihrem Lob helfen Sie uns, TEC21 gemäss Ihren Bedürfnissen weiterzuentwickeln und für die Zukunft fit zu machen. Die Befragung hatte einen Rücklauf von 5.5 % – das ist zwar zu wenig für eine im wissenschaftlichen Sinn repräsentative Umfrage, aber doch ausreichend, um breit abgestützte und somit auch wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen.
Hohe Zufriedenheit
Am allermeisten gefreut hat uns die Tatsache, dass die Lesehäufigkeit in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat: 85 % gaben an, TEC21 mindestens wöchentlich zu lesen (in der Befragung von 2013 waren es 75 % gewesen). Auch die allgemeine Zufriedenheit mit der Zeitschrift ist gestiegen: Während 2013 «nur» 78 % der Leserinnen und Leser TEC21 als «gut» oder «sehr gut» eingestuft hatten, sind es heute 86 % – ein beglückendes Lob, das wir als Ansporn und Verpflichtung verstehen.
Die Intensität, mit der TEC21 gelesen wird, ist gleich geblieben; doch der Anteil jener Leserinnen und Leser, die sich ausschliesslich für ein bestimmtes Thema interessieren, ist zurückgegangen. Offenbar gelingt es uns, immer mehr Baufachleute für Themen zu sensibilisieren, die jenseits der Grenzen ihres eigenen Fachgebiets spannend sind.
Das bestätigt uns in unserem Streben nach einer interdisziplinären, ganzheitlichen Betrachtung des Bauwesens: Als offizielles Verbandsorgan des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins SIA, das Planerinnen und Planer unterschiedlichster Couleur vereint, fühlen wir uns verpflichtet, den Dialog zwischen den Fachgebieten zu fördern und das gegenseitige Verständnis zu erhöhen.
Zudem ist offensichtlich, dass das Bauen – etwa aufgrund neuer gesellschaftlicher Anforderungen und technischer Innovationen – immer komplexer wird; mithalten kann bald nur noch, wer über den eigenen Gartenzaun hinaus den Überblick behält und künftige Entwicklungen zu antizipieren vermag. Dass 90 % der Leserinnen und Leser TEC21 zur fachlichen Information nutzen, motiviert uns, allgemein relevante Themen zu identifizieren und zu untersuchen.
Den Blick fokussieren oder den Horizont erweitern?
Doch die Interdisziplinarität, auch das belegen die Reaktionen auf unsere Umfrage, hat auch ihre Tücken. Vor allem Bauingenieurinnen und Bauingenieure tun sich schwer damit: Manche wünschen sich eine Zeitschrift, die sich mehr auf ihr Fachgebiet konzentriert und technisch-wissenschaftliche Berichte publiziert – Berichte also, die für Experten geschrieben sind und nicht für Baufachleute im Allgemeinen, die in diesem Fall eher als «aufgeklärte Laien» einzuordnen sind.
Im Gegensatz dazu äussern sich Architektinnen und Architekten deutlich zufriedener mit der gebotenen Themenvielfalt; doch auch unter ihnen gibt es einige, die sich mehr Artikel zu spezifisch architektonischen Aspekten wünschen. Wie wir sowohl die Spezialisten als auch die allgemein Interessierten mit gewinnbringender Lektüre versorgen, wie wir gleichzeitig fokussieren und den Horizont erweitern können, ist eine knifflige Frage, die uns in den nächsten Jahren intensiv beschäftigen wird.
Mehr Kritik gefordert
Ebenso ernst nehmen wir das mehrfach geäusserte Anliegen, dass die Redaktion von TEC21 kritischer berichten und sich mit fachlich begründeten, aber durchaus dezidierten Haltungen in öffentliche Debatten einmischen soll. Das werden wir gern tun: Im Zeitalter der Digitalisierung und der schier unendlichen Verfügbarkeit von Informationen kann es für eine Fachzeitschrift nicht allein darum gehen, Fakten zu vermitteln; vielmehr besteht unsere Aufgabe zunehmend darin, diese Fakten zu gewichten, zu reflektieren und zu werten, um Erkenntnisse daraus zu gewinnen.
Auf diese Herausforderungen freuen wir uns ebenso sehr wie über die mehrheitlich ermutigenden Rückmeldungen. Und wir sind gespannt, was Sie, liebe Leserin und lieber Leser, bei der nächsten Befragung antworten werden. Falls Sie nicht so lange warten möchten: Melden Sie sich bitte ganz ungeniert bei uns, wir freuen uns über Ihre Anregungen! Die Zeitschrift, die wir machen, machen wir für Sie.