Erweiterung Bezirksanlage, Winterthur
Einreichung PRIXFORIX 2024
Die Architektur einer Haftanstalt darf Inhaftierte nicht zusätzlich bestrafen. Dies war die Arbeitshypothese der Arbeitsgemeinschaft Gunz & Künzle Architekt*innen und Miebach Oberholzer Architekten, die der Wettbewerbseingabe zugrunde lag. Andererseits soll die Aussenwirkung den Inhalt nicht verschleiern. Mit einem Raster aus vorfabrizierten Betonelementen tritt der Neubau der Bezirksanlage deshalb möglichst «neutral» in Erscheinung.
Ziel des 2014 ausgeschriebenen Wettbewerbs war es, die geforderten Flächen für die verschiedenen Organisationseinheiten (Staatsanwaltschaft, Kantonspolizei und Untersuchungsgefängnis) und die Wiederintegration der Jugendanwaltschaft betrieblich, wirtschaftlich und städtebaulich optimal anzuordnen. Durch das erarbeitete Grundrissdispositiv kommen die gemeinschaftlichen Hafträume und die Büros der Verwaltung an der weithin sichtbaren Gleisfassade zu liegen – und prägen damit massgeblich die neue Erscheinung der Institutionen. Das Raster aus Betonelementen sorgt trotz äusserst heterogener Nutzung im Innern für eine einheitliche Aussenwirkung. Die Füllungen der einzelnen Rasterelemente sind in der Lage, den verschiedenen Anforderungen der dahinter liegenden Räume zu genügen – offen, geschlossen, transparent, transluzent mit Ein- und Aussichtsschutz, ausbruchsicher und vieles mehr.
Fassadenbau und -planung
Dr. Lüchinger+Meyer Bauingenieure, Zürich
Fassadenbau
Aepli Metallbau, Gossau
Architektur
Gunz & Künzle Architekt*innen, Zürich
Miebach Oberholzer Architekten, Zürich
Projekt- und Baumanagement
Ghisleni Partner, Zürich
Bauherrschaft
Hochbauamt Kanton Zürich
Weitere eingereichte Projekte für den PRIXFORIX 2024 finden Sie in unserem digitalen Dossier und auf prixforix.ch