Pro­cap lan­ciert Kam­pa­gne zum hin­der­nis­frei­en Woh­nen

Mehr als 170.000 Menschen in der Schweiz benötigen aufgrund einer Gehbehinderung rollstuhlgängige Wohnungen. Aber hindernisfreie Wohnungen sind Mangelware und oft teuer. Procap Schweiz lanciert deshalb unter www.hindernisfrei-wohnen.ch eine Sensibilisierungskampagne. Angesprochen sind insbesondere Verantwortliche der Immobilien- und Baubranche.

Publikationsdatum
21-02-2014
Revision
01-09-2015

Mit dem Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG) schuf die Schweiz zwar vor rund zehn Jahren die Grundlagen für die Beseitigung von Benachteiligungen für Menschen mit Behinderung. Bei der Hindernisfreiheit geht die Umsetzung schleppend voran. Nur selten werden die gesetzlichen Anforderungen konsequent umgesetzt, so Bernard Stofer, Leiter von Procap Bauen: «Bei Architekten, Behörden und Bauherren fehlt es am Bewusstsein über die Wichtigkeit der Anforderungen, die es zu berücksichtigen gilt.»

In der Schweiz leben 1.4 Mio. Menschen mit einer Behinderung. Mehr als 170.000 Menschen können aufgrund einer Gehbehinderung gar nicht oder nur wenige Schritte gehen (BFS 2009). Sie benötigen rollstuhlgängige Wohnungen mit schwellenfreien Zugängen. Wirklich hindernisfreie Wohnungen gibt es wenige. Laut einer Umfrage, die Procap 2012 durchgeführt hat, wohnen lediglich 18% der Befragten in einer rollstuhlgängigen Wohnung.

Die wesentlichen Mängel laut Umfrage sind: Stufen beim Zugang zur Liegenschaft, kein oder ein zu kleiner Lift, Stufen oder Schwellen und zu enge Wohnräume innerhalb der Wohnung sowie nicht zugängliche Neben- und Aussenräume. Die Einhaltung von 6 Minimalanforderungen würde ausreichen, damit eine Wohnung als rollstuhlgängig gilt. Hindernisfreie Wohnungen sind nicht nur Mangelware – vielfach sind sie für Betroffene trotz IV und Ergänzungsleistungen auch nicht bezahlbar. Zur Kampagne 

Verwandte Beiträge