Gi­gan­to­ma­nie oder In­no­va­ti­on?

Acht Kommentare zur Roche-Arealentwicklung, Basel

Die Meinungen sind äusserst heterogen und die Themen reichen vom Massstabssprung über den Umgang mit dem Bestand bis hin zum öffentlichen Raum.

Publikationsdatum
26-08-2024

Weshalb nur Symptome bekämpfen?

Paul Knüsel 
Umweltingenieur, Fach- und Wissenschaftsjournalist, Zürich

Von einem Weltkonzern, der gutes Geld mit der Gesundheit der Menschen verdient, erwartet man heilsame Medikamente, die auf jede mögliche Neben wirkung hin überprüft sind. Das risikoreiche Experimentieren dafür soll nicht erst bei den Patienten, sondern nur im Chemielabor stattfinden. F. Hoffmann La Roche sieht sich plötzlich mit gegensätzlichen Erwartungen konfrontiert. Die Nummer zwei aller Pharmafirmen weltweit will sich in der Stadt Basel stärker verankern. Doch dafür muss sie sich auch der globalen Herausforderung stellen, eine möglichst treibhausgasfreie Matrix für Arbeiten, Wohnen und Vergnügen zu entwickeln.

Der Patient ist ein kranker Planet; das zur Heilung verschriebene Mittel eine kreislauffähige Standortarchitektur. Wer heute baut, muss mit vagen Ideen und unfertigen Patenten umgehen können. Gefragt sind Konstruktionen, die das Klima nicht weiter aufheizen. Heilung versprechend wäre, wenn das Roche-Südareal nicht nur den Betrieb, sondern auch seinen Ressourcenhunger annähernd CO2-frei befriedigen könnte. Deshalb: Nichts abreissen und Neues nur aus Second hand Bauteilen oder nachwachsenden Rohstoffen fertigen! 

Man stelle sich den geplanten, über 220 m hohen Turm 3 als eine Konstruktion aus Holz, Lehm, Stroh, Hanf und Altbaufenstern vor. Man darf diesen Vorschlag als zu experimentell ablehnen. Aber welche Alternativmedizin gäbe es sonst, um die ökologischen Nebenwirkungen einer derart gigantischen Standort verdichtung zu vermeiden? Der Roche Konzern geht seine Entwicklungswünsche durchaus visionär und klimabewusst an. Sein Ansatz lautet: Bestehendes umlagern, Bruttogeschossflächen aufeinanderstapeln und den Vorgarten der drei Türme zum Park erweitern. 

Die hitzemindernden Effekte wurden mit aufwendiger Simulationstechnik untersucht. Mehr Grün im Aussenraum wird den fast 10 000 Roche Angestellten vor Ort guttun und das dichteste Grundstück der Schweiz mikroklimatisch auffrischen. Doch die Linderung von Symptomen, ohne die Ursache des Klimawandels bekämpfen zu wollen, vermag die gesellschaftlichen Erwartungen an einen nachhaltig handelnden Grossinvestor nicht zu erfüllen.

 

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Über die geplanten Entwicklungen auf dem Roche-Südareal

Jürg Erismann
Standortleiter Roche, Basel/Kaiseraugst

Roche wurde 1896 in Basel gegründet und hat sich zu einem der weltweit grössten Biotechnologieunternehmen und zum globalen Marktführer in der In vitro Diagnostik entwickelt. Damit Roche 128 Jahre erfolgreich sein konnte, musste sich das Areal in Basel im Laufe der Jahrzehnte laufend weiterentwickeln. Basel ist der Hauptsitz unseres Unternehmens und beherbergt – zusammen mit dem Standort in Kaiseraugst – unsere gesamte pharmazeutische Wertschöpfungskette, von der Forschung über die Entwicklung bis zur Produktion, Verpackung und Logistik.

Eine nachhaltige und strategische Standortentwicklung ist entscheidend für den zukünftigen Erfolg des Standorts und damit des Gesamtunternehmens. Wir haben in den letzten 10 Jahren 3 Milliarden Franken in das Areal investiert, davon rund 1.2 Milliarden in unser neues Forschungs und Entwicklungszentrum. In den nächsten Jahren investieren wir weitere 1.2 Milliarden Franken in ein weiteres Forschungs- und Entwicklungsgebäude, in die Erneuerung der Produktion für synthetisch chemische Moleküle sowie in das neue Institute of Human Biology.

Auf dem Südareal entspricht die gegenwärtige dichte und kleinteilige Bebauung nicht mehr den heutigen Anforderungen an Arbeitsplätze. Daher nutzen wir diese einmalige Chance, um das Südareal fit für die Zukunft zu machen. Es wird nicht mehr gebaut werden, als bereits heute dort besteht; die verbaute Fläche wird zugunsten einer grosszügigen Grünfläche auf wenige Punkte konzentriert. Im Untergrund werden wir unsere alte Infrastruktur aus den 1960er Jahren erneuern und in fortschrittliche Technologien investieren. 

Damit wird Roche in Basel, zusammen mit der Nutzung von erneuerbaren Energiequellen, von Grund und Rheinwasser, von Photovoltaik Anlagen und weiteren laufenden Investitionen, das Areal bis 2030 CO 2 neutral betreiben. Unsere Investitionen sind ein weiteres, klares Bekenntnis zum Forschungs und Produktions standort Basel und der Schweiz, um Medikamente und Diagnostika zu entdecken und zu entwickeln, die das Leben von Menschen auf der ganzen Welt verbessern. 
 

Kleingeist trotz grosser Taten 

Philippe Cabane
Stadtplaner und Soziologe, Basel

«Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.» Das Sprichwort trifft wohl auf keine Stadt besser zu als auf Basel. Die Life Science Industrie füttert die Stadt mehr als nur mit Steuererträgen in Milliardenhöhe. Sie sorgt auch für zusätzliche Einkommenssteuern und Kaufkraft von rund 36 000 Personen. Darüber hinaus verdankt Basel sein internationales Ansehen als Kultur und Architekturstadt hauptsächlich privaten Initiativen, die sich seit Jahrhunderten in der altliberalen Haltung protestantischer Industrieller manifestiert. 

Bei all dem Nutzen, den die Basler Bevölkerung aus ihren Life Science Konzernen zieht, ist es mehr als verständlich, dass die Öffentlichkeit sich den Wünschen ihres Wirts gegenüber sehr flexibel zeigt. Das mag ungerecht erscheinen, gibt aber auch Raum für Aussergewöhnliches. So waren die Roche Hochhäuser kaum umstritten. Natürlich gab es Kommentare dazu, ob diese Höhe im Stadtbild angemessen sei. Oder ob mehr öffentliche Diskussion angebracht gewesen wäre. Doch wer will schon riskieren, dass Roche seinen Standort aufgibt, nur weil der Platz für den neuen Campus fehlt?

Platz war nur nach oben da und der wurde genutzt. Die symbolträchtige Superhelix des ersten Entwurfs wich der zurückhaltenden, funktional geprägten Ästhetik einer riesigen vertikalen Arbeitsstätte. Die Grenzacherstrasse blieb offen und wurde nicht vom Campus geschluckt. Es entstand mehr Freiraum und mit rund 100 m mehr als das höchste Gebäude Basels vollzog Bau 2 den Massstabssprung vom Hochhaus zum Skyscraper.

Mag etwas Extravaganz der Stadt Basel durchaus guttun, so ist der noch offene Anspruch von Roche umso unverständlicher. Roche möchte den neuen Park nicht öffentlich zugänglich machen. Was spricht dagegen? Besteht der Bedarf nach einem eingezäunten, exklusiven Freiraum wirklich? Sicherheitsbedenken können es kaum sein, denn Überwachungssysteme funktionieren heute auch ohne Zäune. Als Fazit bleibt, dass Roche auf der einen Seite so mutig und innovativ agiert, auf der anderen Seite aber den konservativen industriellen Territorialgeist aus dem 20. Jahrhundert pflegt.
 

Nahe und ferne Ambivalenzen

David Hiepler
Architekturfotograf, Basel/Berlin, aufgewachsen an der Grenzacherstrasse in Basel

Zu Beginn der 1990er Jahre spielte ich das Stadtplanungsspiel «SimCity». Mit Vorliebe errichtete ich gewaltige Hochhäuser in Wohnquartieren, was mich zu einem sehr unbeliebten Bürgermeister machte. Ich bin an der Grenzacherstrasse in unmittelbarer Nähe des Roche Areals aufgewachsen und meine Eltern wohnen noch heute dort. Im Rohbau fand ich den Turm 1 zwar erdrückend, aber interessant. Nach der Vollendung der Fassade kam jedoch die Ernüchterung – vor allem aus der Distanz erinnert sie mich an gesichtslose Zweckbauten. 

Die Motivation für freie fotografische Arbeiten leitet sich nicht zwangsläufig von Wohlgefallen ab, im Gegenteil, oft treibt mich die Absurdität der gebauten Umwelt an. Trotz des anfänglich negativen Impulses, zu fotografieren, haben sich meine Empfindungen eher zum Positiven verändert. Ich spaziere an Wochenenden gern durch die entvölkerte, futuristisch anmutende Stadtlandschaft. Aus der Nähe betrachtet, zeigt sich die gekonnte Kombination ähnlicher Baukörper, die sich im Detail doch unterscheiden und deren Weisstöne verschiedene Witterungsstimmungen deutlich werden lassen.

Die Assoziation zu meiner Art des Bauens in SimCity bleibt am Ende trotzdem bestehen – aus der Ferne wirken die Türme monumental, in der unmittelbaren Nachbarschaft sogar brutal. Meine fotografische Faszination unterliegt letztlich dem persönlichen Empfinden – Roches ganz grosse Geste für diese kleine Stadt erscheint mir unverhältnismässig. 

 

Wirklich innovative Unternehmen rechnen mit dem Bestand

Bernd Nicolai
Emeritierter Professor für Architekturgeschichte und Denkmalpflege der Universität Bern

Baupraxis, Denkmalpflege und Ökologie, das klingt wie Feuer und Wasser. Doch ein schonender Umgang mit historischer Bausubstanz leistet einen fundamentalen Beitrag zu einer zukunftsweisenden, nachhaltigen Baukultur. Am 17.11.2023 genehmigte der Basler Regierungsrat den Bebauungsplan für das Roche Südareal. Dort sollen alle bestehenden Gebäude bis auf den Verwaltungsbau von Otto Rudolf Salvisberg zugunsten eines Parks abgerissen werden. Dabei handelt es sich um Bauten von Salvisberg und seinem Nachfolger Roland Rohn. Sie wurden vom Denkmalrat Basel als «nicht schutzfähig» gegenüber der «Schutzwürdigkeit» kategorisiert, ein populistisches Novum im Denkmalpflegediskurs, ohne Rechtswirkung.

Das Betriebsgebäude (Bau 27, siehe Axonometrie in der Galerie) am Solitude park entstand als international rezipiertes Schaustück von Salvisberg 1936/37, ein Stahlbetonskelettbau mit einer Pilzstützenkonstruktion. Rohn verlängerte diesen Bauteil 1951–1953 und stockte den Riegel 1961–1963 auf. Zwei für die Architektur entwicklung revolutionäre Konstruktionsmethoden – Pilzstützen im Bauteil Salvisbergs und das Flächentragwerk in Rohns kongenialer Erweiterung – sind im Betriebsgebäude nebeneinander zu sehen. Daneben entstand Rohns Verwaltungshochhaus 1957–1960 nach amerikanischen Vorbildern, eine wichtige Landmark für Basel, die nun auch fallen soll. 

Damit wäre der Verlust eines der wichtigsten Beispiele moderner Schweizer Industriebaugeschichte verbunden. Die angebotene Rekonstruktion und Verschiebung von Bau 27 an die Grenzacherstrasse ist kaum mehr als ein Feigenblatt, zumal die Komplexität des Bauteils von Rohn ignoriert wird. Für eine nachhaltige Entwicklung wäre es an der Zeit, Konversionskonzepte in die Debatte einzubeziehen. Roche hätte die Chance, sich an die Spitze des nachhaltigen Bauens zu stellen. Dafür muss ihre Zukunftsvision aber mit der Vergangenheit rechnen. 

Es geht nicht zuerst um die grosse architektonische Geste, die mit dem «Rochehattan» des Nordareals erfolgt ist. Es geht um zukunftsweisende Lösungen, die vom Respekt für das Vorhandene geprägt sind und mit Inspiration neue Konzepte verwirklichen. 
 

Gärtchendenken bei Roche

Veronika Selig
Architektin, Basel

Bei einem Spaziergang auf der Grenzacherstrasse mitten durch das Roche Areal zeigen sich die Bauten von ihrer beeindruckendsten Seite. Trotz der eintönigen und seltsam materielos scheinenden Gebäudehüllen ist das räumliche Erlebnis stark und die Skulpturen leisten ihren Beitrag dazu. Was von Weitem Fragen aufwirft, ist aus Fussgängersicht sehr wirkungsvoll. Die klare nördliche Raumkante der Grenzacherstrasse verbindet Häuser unterschiedlicher Höhe und Gestaltung mittels ähnlicher Frontbreiten.

Dagegen ist das Südareal heterogener und konfuser. Ist das der Übergangssituation geschuldet? Auf dem Weg vom Produktionsareal zum Forschungscampus ist es nachvollziehbar, dass Bestehendes weichen muss und Veränderungen nötig sind. Die Bauten sollen sich zukünftig mit kleinem Fussabdruck in die Höhe entwickeln, Flächen entsiegelt und Aussenräume geöffnet werden. Ein Blick auf den Bebauungsplan zeigt: Nur durch den Abbruch des Rohn Hochhauses entsteht eine Öffnung von der Grenzacherstrasse zum neuen Park. Der Bau 1 riegelt alles Weitere ab. Der geplante Bau 3 wird – falls realisiert – zur räumlichen Zäsur zwischen dem neu geplanten Grünraum und dem Solitudepark. 

Die beiden Bestandsbauten Direktionsgebäude 21 und Bau 27 bleiben als verlorene Versatzstücke zurück. In der Mitte des Parks ist ein Empfangsgebäude vorgesehen, das den Durchblick verhindert und den Aussenraum zweiteilt, ohne diesen zu klären. Man möchte spontan noch einmal die Modellklötzchen schieben können: Vielleicht Bau 1 um 90° drehen, vielleicht an das Direktionsgebäude anknüpfen und diesem eine neue Bedeutung geben oder einen Freiraum aufspannen, der die Grenzacherstrasse zur Solitude und zum Rhein öffnet ... Ein Wettbewerb hätte die Möglichkeit geschaffen, all dies und mehr zu diskutieren.

So bleibt die Befürchtung, dass statt der versprochenen Öffnung lediglich Einblicke gewährt werden und anstelle der abgebrochenen Bauten entlang des Rheins ein dezenter Aha-Graben diesen euen Basler «Schlosspark» vom Freiraum der restlichen Bevölkerung trennen wird. 
 

Bebauungsplan auf Vorrat?

Lukas Gruntz
Architekt, Basel

Der Bebauungsplan für das Südareal der Roche wirft Fragen auf: sei es der fehlende öffentliche Zugang zum geplanten Park am Rhein, der Verlust von schützenswerter Baukultur, das fehlende Wettbewerbsverfahren für das Hochhaus oder die Vernichtung von grauer Energie. Am drängendsten ist jedoch die Frage der Nutzungsplanung: Bebauungspläne dürfen als «Sondernutzungspläne» von den gesetzlichen Zonenvorgaben abweichen. Oft zielen sie auf eine höhere Dichte ab. Auf dem Südareal sind insgesamt 170 400 m2 Bruttogeschossfläche vorgesehen, davon allein 81 000 m2 für den dritten Turm. Mit einer Höhe von 221 m wäre der Turm das höchste Haus der Schweiz. Er schafft die gewünschte vertikale Verdichtung, die zusammen mit dem Abbruch der Rohn-Bauten einen grossen Grünraum ermöglicht.

Bebauungspläne, die demokratisch ausgehandelt werden, sollten stets mit einer konkreten Notwendigkeit verbunden sein. Dabei geht es um ein zentrales, politisches Gut: die Verbindlichkeit. Bei der Medienorientierung im vergangenen Herbst betonten die Roche-Vertreterinnen und -vertreter, dass kein unmittelbarer Bedarf für den zusätzlichen Turm bestehe. «Es liegt kein konkretes Projekt vor», betonte Standortleiter Jürg Erismann gegenüber der bz Basel. Roche stelle das Hochhausprojekt zurück. Dies ist entweder eine rhetorische Figur zur Beruhigung der erhitzten Gemüter im Quartier oder Roche hat in Zeiten von Homeoffice, Digitalisierung und schwieriger Wirtschaftslage tatsächlich keinen Bedarf für einen weiteren Büroturm. 

Weshalb also den Bebauungsplan forcieren? Im Gegensatz zu konventionellen Baubegehren, bei denen innerhalb von drei Jahren mit der Realisierung begonnen werden muss, besteht bei Bebauungsplänen keine gesetzliche Frist für die Umsetzung. Roche könnte die Verdichtung also auch der nächsten Generation überlassen. Gut möglich, dass die städtebaulichen Vorgaben von heute dann aber nicht mehr zeitgemäss sind. Die vergangenen Krisenjahre haben uns gelehrt, wie schnelllebig die Zeit sein kann. Von Bebauungsplänen auf Vorrat ist daher abzuraten.
 

Das Roche-Areal, ein Teil des Stadtbilds

Pierre de Meuron
Als Architekt für das Roche Areal verantwortlich, Basel

Die Siedlungsgebiete der Schweiz haben sich grundlegend verändert: Aus Städten, Agglomerationen, Dörfern und Landschaften sind metropolitane Netzwerke geworden. Es entstand das raumplanerische Ziel, die unter Druck geratene Landschaft zu schonen und die Siedlungsentwicklung nach innen zu lenken. Als grösstes, dichtestes und spektakulärstes städtebauliches Projekt ist der Roche Campus in Basel exemplarisch. Die Neubauten des Areals sind sichtbar, aber keinesfalls dominant. Dies zeigen einerseits viele positive Stimmen aus der Öffentlichkeit, andererseits bleiben die historischen Stadtsilhouetten beidseits des Rheins ungestört erhalten.

Anfang 2000 wurden folgende Prämissen formuliert: Konzentration aller Basler Mitarbeiten den am Hauptsitz; optimale, nicht maximale (!) bauliche Verdichtung, Schaffung von Freiräumen auf und neben dem Areal; Weiterführung der bisherigen charakteristischen Roche Architektur. Insbesondere die Farbe Weiss ist ein prägendes Merkmal der Firmenarchitektur. Deshalb haben wir uns beim Bau der Gebäude auf dem Areal für diese Farbe entschieden. Weisse Photovoltaik-Module wären allerdings nicht wirtschaftlich, da sie einen geringen Wirkungsgrad für Solarenergie aufweisen. Die Energie wird daher aus der Abwärme der Produktionsprozesse auf dem Areal gewonnen.

Wichtig ist auch der Bezug zum ursprünglichen Masterplan von Salvisberg. Drei Gebäude sind neu unter Schutz gestellt, ein viertes wird nach der Restaurierung in Richtung Grenzacherstrasse verschoben. Die Laborbauten von Rohn werden rückgebaut, da sie den heutigen technischen und funktionalen Anforderungen nicht mehr entsprechen. Dafür entsteht ein grosszügiger Park. Als privates Unternehmen baut Roche in erster Linie für seine Mitarbeitenden. Räumliche Nähe zur Stadt und eine gute ÖV Anbindung sind wichtig. Und ganz nüchtern betrachtet: Gleiche Ausnutzung, verteilt auf mehr Höhe, ergibt mehr Grünräume. Roche baut aber auch für das Quartier und die Stadt. Der ehemals abweisende Strassenabschnitt verbindet; der Strassenraum ist zum urbanen Zentrum geworden.

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