Schulthess-Gartenpreis 2015 für urbanes Gärtnern in Lausanne
Der mit 25.000 Franken dotierte Schulthess-Gartenpreis geht dieses Jahr an die Stadt Lausanne. Der Schweizer Heimatschutz zeichnet damit ihr langfristiges Engagement zu Gunsten von urbanen Gärten aus.
Seit 1996 fördert die Stadt Lausanne das Konzept «Plantages». Dabei geht es um gemeinschaftlich genutzte Kleingärten. Angelegt werden diese auf schlecht genutzten Arealen, etwa auf nicht bebaubaren Zwischenräumen oder ungenutzten Freiflächen von Grosssiedlungen.
Die Flächen werden in Parzellen aufgeteilt. Dafür bewerben kann sich, wer in Gehdistanz zum Areal wohnt. Die Pächterinnen und Pächter pflanzen Gemüse und Blumen, können sich vom hektischen Stadtleben erholen und Nachbarschaftsbeziehungen pflegen. Hochbeete erlauben die Bewirtschaftung auch vom Rollstuhl aus. Gartenhäuschen, Grills und dergleichen gibt es nicht.
Gegenwärtig werden elf «Plantages» genutzt. Als «sinnbildlich für das Vorgehen in Lausanne» bezeichnet der Schweizer Heimatschutz die «Plantage du Désert»: Genutzt wird ein barocker Gemüsegarten, der einst zur Versorgung eines Landgutes diente. Eine grobe Bebauung hatte ihn als Gartendenkmal beeinträchtigt. Die Umnutzung 1999 gab ihm seinen ursprünglichen Zweck als Hausgarten zurück. Der Unterschied: Heute dient er nicht mehr einem einzelnen, sondern mehr als 60 Pächterinnen und Pächtern.
Auch künftig will die Stadt Lausanne laut Mitteilung das «Plantages»-Konzept weiterführen. Eine spezielle Planung zeigt, wo es das Bedürfnis nach Pflanzgärten gibt und wo solche angelegt werden können. Die konkrete Umsetzung erfolgt dann in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung und den jeweiligen Grundbesitzern.