Schwei­zer In­ge­nieu­re un­ter­stüt­zen die En­er­gie­stra­te­gie 2050 des Bun­des­rats

Die Schweizerische Vereinigung Beratender Ingenieurunternehmungen usic hat unter ihren Mitgliedern eine Online-Befragung zum Thema Energiestrategie 2050 durchgeführt. Diese zeigt eine breite Abstützung der bundesrätlichen Energiepolitik.

Publikationsdatum
06-08-2013
Revision
25-08-2015

Die usic unterstützt grundsätzlich die Energiestrategie 2050 des Bundesrats, wie dies bereits in der Vernehmlassung und im Energie-Positionspapier kommuniziert wurde. Die offizielle Haltung der usic wird nun durch die Befragung der einzelnen Mitglieder bestätigt.

Rund 77 % der Mitgliedsunternehmungen sind grundsätzlich mit den drei Stossrichtungen der Energiestrategie 2050 – Verbesserung der Energieeffizienz, Ausbau des Anteils erneuerbarer Energie, Einsatz fossiler Stromproduktion und Stromimporte zur Versorgungssicherheit – einverstanden. Zentrale Ansatzpunkte für eine Ablehnung der Energiestrategie 2050 sind bei 23 % der Umfrageteilnehmer der Einsatz fossiler Stromproduktion, die mangelnde Versorgungsicherheit und die damit einhergehende Abhängigkeit von Stromimporten sowie die generelle Verbannung der Kernenergie.

Politische Rahmenbedingungen als Grundlage

Die usic weist nicht zum ersten Mal darauf hin, dass für die erfolgreiche Umsetzung der Energiestrategie 2050 gewisse Rahmenbedingungen erfüllt sein müssen. Dazu gehört explizit die Schaffung von mehr Planungs- und Rechtssicherheit für die Ingenieurunternehmungen, denn nur so können dringend benötigte Investitionen ausgelöst werden. Weiter werden von der Politik klarere Prioritäten und Regelungen zur Lösung von Interessenskonflikten zwischen Versorgungssicherheit und Umweltschutzanliegen verlangt. Zudem sollen Forschung und Lehre im Bereich Energie sowie die Bildung und Nutzung zentraler Wissenspools zu sämtlichen energierelevanten Themen gestärkt und gefördert werden.

Das spezifische Fachwissen der Ingenieurinnen und Ingenieure ist in diesem Kontext unverzichtbar, deshalb ist dieses möglichst zeitnah in die Planung und die Umsetzung der Energiestrategie 2050 miteinzubeziehen.  

Investitionen in Forschungs- und Ausbildungszentren

Weiter zeigt die Mitgliederbefragung, dass der Rückbau von bestehenden Kernkraftwerken in der Schweiz als eine besondere Herausforderung innerhalb der Energiestrategie 2050 gesehen wird. Rund 90 % der befragten usic-Mitglieder geben an, in ihren Unternehmen heute nicht über das notwendige Wissen und die Kapazitäten zum Rückbau bestehender Schweizer Atomkraftwerke zu verfügen. Dieser Punkt müsse zwingend in die Planung neuer Forschungs- und Ausbildungszentren im Rahmen der Energiestrategie 2050 aufgenommen werden, meint die usic.

Die Mehrheit der Schweizer Ingenieurunternehmen glaubt daran, dass die Energiewende wie vom Bundesrat skizziert möglich ist und sind auch bereit, dafür zu investieren. Rund 67 % der usic-Mitglieder wollen die notwendigen Kapazitäten und personellen Ressourcen aufbauen, um die angestrebte Energiewende mit langfristig geplanten Massnahmen aktiv zu unterstützen.

Die Umfrage zum Thema Energiestrategie 2050 umfasste 13 Fragen und wurde vom 6. bis 27. Mai 2013 online durchgeführt. Von insgesamt 430 angeschriebenen Ingenieurunternehmen haben 163 den Fragebogen vollständig ausgefüllt. Dies entspricht einer Rücklaufquote von rund 38 %. Von den befragten Unternehmen stammen 84 % aus dem deutschsprachigen und 16 % aus dem französischsprachigen Raum.

Weitere Informationen

Verwandte Beiträge