Sie­ben Ein­grif­fe in Mon­te TI

Shortlist Prix SIA 2024

Publikationsdatum
23-02-2024

Architektur: studioser, Zürich/Lugano
Bauingenieurwesen: PINI Group, Lugano

Wie verbessert man die Lebensqualität älterer Menschen in einem Hundertseelendorf? Diese Frage bildete den Ausgangspunkt der Studie, in der studioser das Tessiner Bergdorf Monte genauer unter die Lupe nahm. Gemeinsam untersuchten Rina Rolli und Tiziano Schürch den Ort auf historische, räumliche und gesellschaftliche Verhältnisse. Zahlreiche Interviews vor Ort halfen dabei, die Einwohnerinnen und Einwohner weitgehend in den Findungsprozess miteinzubeziehen und die Sozialstruktur des Dorfs besser kennenzulernen.

Eine Reihe von minimalen architektonischen Interventionen im öffentlichen Raum markiert wichtige Orte und wertet sie auf. Wo bis anhin die Kantonsstrasse das Geschehen dominierte, macht heute neues Kopfsteinpflaster die Dorfmitte als historisch bedeutsamen Ort wahrnehmbar und hebt die Bedeutung des Dorfplatzes für die Gemeinschaft hervor.

Ein Möbel vor dem Eingang des Dorfladens «La Butega» offeriert auch nach Ladenschluss noch frisches Brot. Ein Brunnen bietet Sitzgelegenheiten, während die damit verknüpfte Rinne Kinder zu Wasserspielen einlädt. Ein Handlauf für ältere Menschen ist zugleich eine Murmelbahn. Das Dorf bietet neue Treffpunkte und wird zu einer weitläufigen Begegnungszone.

Studioser liefert eine Antwort auf die Frage, wie das angestammte Habitat einer alternden Generation aufgewertet werden kann, damit es weiter bewohnbar bleibt. Die einzelnen künstlerischen, punktuellen Eingriffe, die die Identität des Projekts bilden, sind die Materialisierung des urbanistisch-sozialen Anliegens der Einwohnerinnen und Einwohner.

Weitere Informationen zum Projekt:
prixsia.ch/sieben-eingriffe-in-monte

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