Ein klarer Sieger
Das Projekt zur Umnutzung eines ehemaligen Weinlagers in Basel gewinnt die erste Ausgabe des Prix SIA. Das Team um Esch Sintzel Architekten schlug gleich doppelt zu und gewann auch den Publikumspreis.
Der Schweizerische Ingenieur- und Architektenverein SIA hat zum ersten Mal den Prix SIA vergeben. Zunächst wählte die achtköpfige Jury aus 169 Projekten neun auf eine Shortlist. Sämtliche Eingaben wurden anhand des «Davos Qualitätssystem für Baukultur» eingehend diskutiert. In der entscheidenden Jurierungsrunde am Nachmittag vor der Preisverleihung stach schlussendlich eine Arbeit besonders hervor: die Umnutzung «Wohnen im ehemaligen Weinlager» in Basel, eingereicht von Esch Sintzel Architekten (vgl. TEC21 37/2023 «Wenn Farben Wellen schlagen»). Das Projekt konnte in allen acht Beurteilungskriterien überzeugen und wurde von der Jury mit dem Prix SIA ausgezeichnet. «Es ist ein wunderbares Beispiel für die gelungene Umnutzung von einem Industriebau zu einem Wohnhaus und entspricht damit in mehrfacher Hinsicht den Anforderungen an eine zeitgenössische Architektur», sagte Jurypräsident Emanuel Christ zum Entscheid.
Das Publikum teilt die Meinung der Jury
Zwei Monate lang stand das Voting allen offen, die am Publikumspreis teilnehmen und ihre fünf Lieblingsprojekte wählen wollten. Die meisten Stimmen gingen an das ehemalige Weinlager, sodass das Team um das Zürcher Architekturbüro Esch Sintzel zum Doppelsieger gekürt wurde. Die Projektbeteiligten nahmen die Trophäe – ein Möbiusband aus pulverbeschichtetem Stahl, gestaltet vom Designer Oliver Kamm – anlässlich der Preisverleihung in den Hallen des Departements Architektur, Gestaltung und Bauingenieurwesen der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW in Winterthur vor rund 300 Personen entgegen. Die Verleihung selbst wurde durch eine angeregte, interaktive Diskussion zwischen den Jurymitgliedern und dem Publikum eingeleitet: Basierend auf den nominierten Projekten sprachen die Anwesenden über die Schweizer Baukultur.
Vorbildliche Projekte gesucht
Der Prix SIA wird alle zwei Jahre verliehen und zeichnet Projekte und Prozesse aus, die in vorbildlicher Weise zu einer nachhaltigen Gestaltung unseres Lebensraums beitragen. Die Auszeichnung steht für den Beitrag des SIA und seiner Mitglieder zu einer hohen Baukultur und zur Nachhaltigkeit. «Die Gestaltung unseres Lebensraums betrifft uns alle. Planerinnen und Planern kommt somit eine wichtige Rolle für unsere Gesellschaft zu», betonte der interimistische SIA-Co-Präsident Urs Rieder nach der feierlichen Preisübergabe.
Prix SIA 2024
Jury- und Publikumspreis
Umnutzung «Wohnen im ehemaligen Weinlager», Basel
Publikumsvoting:
- 2. Platz: Sieben Eingriffe in Monte, Castel San Pietro
- 3. Platz: Restaurant Fischerstube, Zürich
- 4. Platz: Elys, Basel
- 5. Platz: Urbane Werkstadt, Zürich
Weitere Informationen auf www.prixsia.ch