Swiss Brand Museum in Bern eröffnet
Made in Switzerland, gezeigt in Bern
Wer durch die Berner Altstadt Richtung Bärengraben flaniert, überquert die Aare über die Nydeggbrücke. 18401843 als Steinbogenbrücke konstruiert, wurde sie nach dem Bau der vier an den Brückenköpfen platzierten Zollhäuschen 1844 eröffnet. Heute werden hier keine Zollgebühren mehr eingezogen. Stattdessen wartet einer der Bauten seit Anfang Mai mit etwas Besonderem auf: dem Swiss Brand Museum.
Die Gehsteige der Nydeggbrücke sind fast so etwas wie Autobahnen für Touristen. An manchen Tagen sin sie zu schmal für die Horden von knipsenden und aufgeregt plappernden Asiaten, Italiener, Spanier und Südamerikaner. Sie kommen vor allem wegen dem Bärenpark und staunen dann über den bezaubernden Blick auf die Altstadt von Bern.
Dort, an diesem Hotspot, wollen die beiden Initianten Christian Herren (23) und Levin Dennler (22) nach ihren eigenen Worten Wissensvermittlung leisten und innerhalb diesen historischen Mauern der ehemaligen Wohnung des Bärenwärters vergessene Erfindungen, unvergleichbare Innovationen und einzigartige Produkte der Schweiz zum Bestaunen und Erleben ausbreiten: von der Alufolie bis zum Zylinderschloss ist alles vertreten, was in der Schweiz erfunden wurde und auch «Made in Switzerland» ist.
Nescafé, Militärmesser und Toblerone kennt wohl jedermann. Auch vom schweizerischen Designklassiker, dem Sparschäler Rex, 1947 von Alfred Neweczerzal (Nachfahre von tschechischen Einwanderern, geboren 1899 in Davos) erfunden, werden heute noch zwei Millionen Exemplare jährlich produziert. Aber dass auch die Raketenglace, Voltaren, mehrfarbige Briefmarken und der Zahnradantrieb für Bergbahnen ihren Ursprung in der Schweiz haben, das lernt man erst dort in dem kleinen und liebevoll eingerichteten Häuschen, das unter der Leitung von Architekt Stephan Probst renoviert wurde.
Zwei Stockwerke voller Überraschungen
Wer durch die Eingangstür tritt findet rechts eine Art Kramladen mit allerlei Produkten, die auf den ersten Blick wenig miteinander zu tun haben. Schokolade, Maggifläschchen, Swatchuhren und auch eine schön grosse Bahnhofuhr mit rotem Sekundenzeiger in Form einer Signalkelle stehen säuberlich aufgereiht auf den weissen Regalen.
Ingenieur Hans Hilfiker hat die Bahnhofuhr 1944 erfunden und auch heute noch, siebzig Jahre später, hängt sie in jedem Bahnhof der Schweiz und wirkt als sei sie erst gestern entwickelt worden. Dies und noch mehr erfahren die Besucher aus den aufgelegten informativen Faltblättern.
Im Raum links und im über eine steile gewundene Steintreppe erreichbaren Obergeschoss werden künftig einen Monat dauernde Sonderausstellungen gezeigt. Den Anfang werden die Schuhmanufaktur Kandahar aus Thun Gwatt und der Spielzeughersteller Cuboro aus Hasliberg/Reuti machen, beides Firmen aus dem Berner Oberland. Dannzumal werden nicht allein Produkte, sondern auch die geschickten Handwerker zu bewundern sein, die diese herstellen.
Die Touristen kennen wenig Schwellenangst und treten bereits zahlreich in diese Wunderkammer ein. Den Bernerinnen und Bernern ist das ebenfalls wärmstens zu empfehlen und auch die übrigen Eidgenossen dürften sich über das neue Museum und die darin zu machenden Entdeckungen freuen.
Informationen
Swiss Brand Museum, Grosser Muristalden 2, 3006 Bern
Eintritt frei. www.swissbrandmuseum.com
Partner des Swiss Brand Museums
Die folgenden Brand-Partner sind mit ihren Produkten in der Permanent Exhibition (22 Schweizer Erfindungen) des Swiss Brand Museum ausgestellt:
Bell Schweiz AG (Bellwürstli), bio-familia AG (Birchermüesli), Cailler (Tafelschokolade), Die Schweizerische Post (Briefmarken), Emmi Schweiz AG (Gerber Fondue), Frisco (Raketen Glace), Jungfraubahnen (Top of Europe), Kaba Schweiz (Zylinderschloss mit Wendeschlüssel), Korff AG (Alufolie), Maggi (Maggi), Mondaine Watch Ltd. (Bahnhofsuhr), Nescafé (Nescafé), Nestlé (Kindernahrung), GSK (Voltaren), Schweizerisches Rotes Kreuz (Humanitäre Hilfe), Sprüngli Confiserie (Luxemburgerli), Stöckli Outdoor Sports (Ski), Swatch (Uhren), Thomy (Aluminium-Tube), Vifor Ltd. (Antibrumm), Zena AG (Sparschäler), Zimmer GmbH (Sulzer Gelenke)
