Ticino: tendenziell anders?
TEC21 2022 10
Mit der veränderten Betrachtung von Beton scheinen die Bauten der Tessiner Meisterinnen und Meister plötzlich einer vergangenen Epoche anzugehören. Der Tod von Aurelio Galfetti ist Anlass, der Bedeutung und dem Einfluss seiner Architektur in Bellinzona nachzuspüren. Vom Castelgrande wandert der Blick über das Bagno pubblico bis zu seinem abschliessenden Werk, einem Laborgebäude, das immer noch die Ambition einer landschaftlichen Ordnung aufweist, aber gegenüber den früheren Bauten ungewöhnlich glatt wirkt. Was folgt nun in der Tessiner Architektur? Welche Bedeutung hat die Generation noch, die mit der Ausstellung «Tendenzen» 1975 weltberühmt wurde und bis heute das Bild vom Tessin prägt? Wir haben uns mit vier jungen Architektinnen und Architekten, die regional verwurzelt sind, nachgefragt.
Im Themenschwerpunkt:
- Aurelio Galfetti: Abdankung der Tendenza – Erik Wegerhoff
Ein Forschungsgebäude setzt den Schlusspunkt unter sein epochemachendes Werk. - «Wir haben jede Menge Schaffenslust. Und ein bisschen gesunde Naivität.» – Erik Wegerhoff, Hella Schindel
Bartke Pedrazzini Architetti und Studioser über ihre Positionen in der Tessiner Landschaft. - Die Vergangenheit im Präsens – Erik Wegerhoff
Zwei Bauten oberhalb von Locarno als architektonische Setzung.