Edi­to­rial: Hit­ze­min­de­rung

Date de publication
18-06-2022
Andreas Hauri
Stadtrat Zürich, Vorsteher Umwelt- und Gesundheitsdepartement

Nicht nur Zürich und Winterthur sind von der Hitzebelastung betroffen, sondern auch die zahlreichen Agglomerationsgemeinden, Gewerbegebiete und Strassenräume. Mit der künftigen weiteren Erwärmung wird es notwendig, den Siedlungsraum neu zu denken: Grün und Blau statt Grau lautet das Motto von klimaangepassten, nachhaltigen und attraktiven Siedlungsräumen.

Bereits 2018 hat der Regierungsrat mit dem Massnahmenplan «Anpassung an den Klimawandel» die Weichen hin zu einer klimaangepassten Siedlungsentwicklung gestellt. Als erster Kanton der Schweiz hat Zürich ein umfassendes Klimamodell erstellt. Mit dem Tool «Hitze im Siedlungsraum» ermöglicht er, Informationen über die klimatische Situation, Empfehlungen sowie geeignete Massnahmen für jedes beliebige Areal im Kanton abzurufen. Weiter betreibt der Kanton ein Klimamonitoring und informiert über Möglichkeiten zur Hitzeminderung mit einem umfassenden Webangebot. Ein Pilotprojekt in Regensdorf soll anschau­lich zeigen, welchen Mehrwert eine klimaangepasste Siedlungsentwicklung bringt. Um eine solche Entwicklung auch in die formellen Planungsverfahren einfliessen zu lassen, ist derzeit eine Teilrevision der kantona­len Richtplanung sowie eine Revision des Planungs- und Bauge­setzes in Erarbeitung. In alle diese zahlreichen Aktivitäten gibt diese Publikation einen anregenden Einblick.

Martin Neukom, Regierungsrat, Baudirektor Kanton Zürich
 

Die Wissenschaft zeigt, dass wir die globale Erderwärmung nur stoppen können, wenn wir die CO2-Emissionen weltweit auf Netto-Null reduzieren. Wir haben uns darum in der Stadt Zürich zum Ziel gesetzt, die Klimaneutralität bereits 2040 zu erreichen. Damit wollen wir unsere Verantwortung wahrnehmen und rasch handeln.

Aber selbst wenn wir jetzt in den Klimaschutz investieren, müssen wir lernen, uns an das sich verändernde Klima anzupassen. Dabei spielt die Art, wie wir in Zukunft bauen, eine zentrale Rolle. In Zürich werden wir bis 2040 bis zu doppelt so viele Hitzetage und deutlich mehr Tropennächte haben als heute. Als Antwort darauf hat die Stadt Zürich 2020 die Fach­planung Hitzeminderung erarbeitet und sich selbst einen konkreten Massnahmenkatalog für die nächsten Jahre auferlegt.

Bereits seit einigen Jahren setzen wir in Zürich auf mehr Grün, mehr Bäume und weniger versiegelte Flächen. Der Baum­bestand nimmt jedoch trotzdem ab – am meisten auf Privatgrund. Dadurch wird nicht nur der kühlende Effekt durch Schatten und Verdunstung, sondern auch der Lebensraum für Tiere und die Lebensqualität für uns alle verringert. Die Handlungsmöglichkeiten für private Bauherren und Bauherrinnen sind vielfältig. Im dieser Publikation finden Sie eine Vielzahl von Beispielen und Erfahrungsberichten. Lassen Sie sich inspirieren – für unser Stadtklima und für unsere Lebensqualität.

Andreas Hauri, Stadtrat Zürich, Vorsteher Umwelt- und Gesundheitsdepartement

Dieser Artikel ist erschienen im Sonderheft «Hitzeminderung».

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