Ef­fi­zient mit Lau­ben­gang

Editorial TEC21 3/2025

Date de publication
10-02-2025

Der Laubengang hat viele Gesichter: Als gedeckter Aussenraum des traditionellen Bauernhauses diente er als Erschliessung und wettergeschützter Arbeitsbereich. In Bern laden die arkadenartigen Lauben zum Flanieren ein. Und in der Nachkriegszeit entwickelte sich die aussen liegende Korridorerschliessung zum Symbol des sozialen Wohnungsbaus – die Erschliessungsform ist flächeneffizient und spart Baukosten. Durch die entstehenden Problemviertel geriet das Laubenganghaus jedoch immer mehr in Verruf und verschwand bald für ein paar Jahrzehnte von der Bildfläche.

In den letzten Jahren aber feiert die Typologie ein Comeback und wird in den Visualisierungen von Wettbewerben als eine vor Lebensfreude sprühende «Pufferzone» zelebriert.

Doch hat der Laubengang den Wandel von der Effizienzmaschine zum kollektiven Lebensraum tatsächlich vollzogen? Oder handelt es sich dabei vielmehr um eine Rückkehr zu rationalen Wohnkonzepten, die heute unter dem steigenden Druck von Kosten und Terminen wieder an ­Bedeutung gewinnen?

In diesem Heft zeigen wir zwei Beispiele, die nicht nur kostengünstigen Wohnraum bieten, sondern durch ihre Architektur auch neue Perspektiven für verdichtete Wohnformen eröffnen. Die Pro­jekte stellen unsere Ansprüche infrage und heizen damit die Diskussion zum Thema «Wie wollen wir wohnen?» an.

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