Junge Bauingenieurinnen und Bauingenieure braucht das Land
Auszeichnung «Best of Bachelor 2012/2013»
Zum zweiten Mal hat die Fachschaft Bauingenieurwesen in Zürich den Preis «Best of Bachelor» vergeben. Sie zeichnet damit die besten Bachelorarbeiten aus, die 2012 und 2013 an Schweizer Fachhochschulen im Studienbereich Bauingenieurwesen geschrieben wurden. Bauingenieure haben eine grosse Bedeutung für die Schweizer Wirtschaft dennoch gibt es seit Jahren zu wenig Absolventinnen und Absolventen.
Der Beruf des Ingenieurs ist mehr als ein Beruf, es ist eine Berufung. Dennoch fehlen in der Schweiz rund 14'000 bis 15'000 Ingenieurinnen und Ingenieure, davon rund 4'200 aus dem Bereich Bauwesen. An den elf Schweizer Hochschulen absolvieren jährlich rund 250 Studierende einen Bachelor-Studiengang als Bauingenieur. Diese Absolventen vermögen jedoch die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften nicht zu decken.
Der Mangel an Ingenieuren vermindert die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Volkswirtschaft. Der direkte Wertschöpfungsverlust pro Jahr beläuft sich gemäss einer Studie von Swiss Engineering und economiesuisse auf zwei bis drei Milliarden Franken.
Anspruchsvolles Ausbildungsspektrum
Um auf die Bedeutung der Ausbildung aufmerksam zu machen, hat die Fachschaft Bauingenieurwesen zum zweiten Mal in Zürich den Preis «Best of Bachelor» vergeben. «Die Auszeichnung soll die Absolventen motivieren und ihnen einen vertieften Einblick in das vielfältige Ausbildungsspektrum des Studiengangs Bauingenieurwesen ermöglichen», erklärt Jury-Präsident Anton Steurer. Die Bachelorarbeit reflektiert die Ausbildung und belegt die erworbene Ingenieurfähigkeit. Die ausgezeichneten Arbeiten weisen ein hohes technisches und fachliches Niveau auf und überzeugen mit ihrem Praxisbezug. «Sie zeigen, wie tief sich die angehenden Bauingenieure in Gebiete einarbeiten müssen», sagt Anton Steurer weiter.
Zukünftige Macher und Baumeisterinnen
Die elf Schweizer Hochschulen, die den Studiengang Bauingenieurwesen anbieten, haben eine grosse Bedeutung für die Schweizer Wirtschaft. Bei ihnen werden die zukünftigen «Macher» und «Baumeisterinnen» der Schweiz geschult. Sie lösen Probleme und prägen die Schweiz mit ihren Werken. Ohne genügend Bauingenieure steht das Land still.
In den Studiengängen Bauingenieurwesen werden junge Studierende zu gefragten Fachkräften ausgebildet. «Bauingenieur ist ein faszinierender Beruf mit grosser Verantwortung und der Möglichkeit, Werke für die nächsten Generationen zu schaffen», betont Anton Steurer. Bauingenieure planen und setzen komplizierte Bauwerke um. Der Beruf bietet jungen Leuten die Möglichkeit, mit der eigenen Arbeit bleibende Werke und Werte zu hinterlassen. Die Absolventen der Fachhochschulen sind zudem auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt. Die Nachfrage ist mit jährlich rund 400 Bauingenieuren deutlich höher als die Zahl der Absolventen.
Liste der Preisträger
Pascal Minder, Berner Fachhochschule bfh, Departement Architektur, Holz und Bau Burgdorf (ahb): Fussgängerbrücke und Liftturm für das Grandhotel Giessbach am Brienzersee
Pascal Stöckli, Fachhochschule Nordwestschweiz fhnw, Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik Muttenz (habg): Ersatzneubau der Emmenbrücke in Biberist
Fabian Caminada, Fachhochschule Ostschweiz fho, Hochschule für Technik und Wirtschaft Chur (htw): H19 Oberalpstrasse Strassenkorrektion Cuas Russein
Thomas Hauser, Fachhochschule Ostschweiz fho, Hochschule für Technik Rapperswil (hsr): Wasserfassung und Entsanderanlage an der Engelberger Aa
Marc Switalla, Fachhochschule Zentralschweiz fhz, Hochschule Luzern Technik & Architektur: Das Tragverhalten vierpunktgestützter Stahlbetonplatten analysieren
Lorenz Hemmerle, Haute Ecole Spécialisée de Suisse occidentale hes-so, Ecole d'ingénieurs et d'architectes de Fribourg (eia-fr): Kleinwasserkraftwerk bei der Quelle von Fontannet de la Mothe
Valeria Aubert, Haute Ecole Spécialisée de Suisse occidentale hes-so, Haute Ecole d'Ingénierie et de Gestion du Canton de Vaud Yverdon (heig-vd): Baustudie eines Fussgängerstegs
Aleksandar Trifunovic, Haute Ecole Spécialisée de Suisse occidentale hes- so, Haute école du paysage, d'ingénierie et d'architecture de Genève (hepia): Wiederaufbau der Unterführung der Route Philibert-de-Sauvage in Vernier
Federico Malisia, Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana supsi, Dipartimento ambiente costruzioni e design Lugano (dacd): Land- und forstwirtschaftliche Brücke San Giovanni di Tur/Muggiotal
Christian Lowiner, Zürcher Fachhochschule zfh, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften Winterthur (zhaw): Erlenwäldlibrücke Nidau-Ipsach
Yves Küng, Zürcher Fachhochschule zfh, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften Zürich (zhaw): Abwassereinleitungen in Gewässer gemäss Technischer Richtlinie STORM
Die Auszeichnung «Best of Bachelor»
Zum zweiten Mal hat die Fachschaft Bauingenieurwesen die Auszeichnung «Best of Bachelor» vergeben. Sie zeichnet damit die besten Bachelorarbeiten aus, die an Schweizer Fachhochschulen in den Jahren 2012 und 2013 geschrieben wurden. Unterstützung bei der Wahl erhielt die Fachschaft von den elf Hochschulen mit Studiengang Bauingenieurwesen, die jeweils zwei ihrer Bachelorarbeiten aus den beiden Jahrgängen für die Auszeichnung nominierten. Aus dem Kreis der 22 Nominierten wurden die Besten auserwählt und im Rahmen einer Feier am 29. November 2013 in Zürich ausgezeichnet. Diese Arbeiten werden in der Publikation «Best of Bachelor 2012/2013» veröffentlicht. Sie wird von der Fachzeitschrift TEC21, Tracés und archi im Auftrag der Fachschaft Bauingenieurwesen herausgegeben. Die Gesamtauflage beträgt 19'500 Exemplare.
Die PDFs der ausgezeichneten Arbeiten stammen aus dem Dossier «Best of Bachelor» von TEC21, Tracés und archi. Die gedruckte Version ist neukom [at] tec21.ch (hier) kostenlos erhältlich.
Die Projekte aller Nominierten finden Sie auf www.bestofbachelor.ch
Bilder der Preisträger und der Preisverleihung finden Sie ab Montag auf espazium.ch und auf Facebook.
Weitere Informationen
Anton Steurer, Präsident Fachschaft Bauingenieurwesen, anton.steurer [at] zhaw.ch (anton[dot]steurer[at]zhaw[dot]ch)