Neue Wege in der Land­schafts­beo­bach­tung

Schön, einzigartig und faszinierend: So beurteilen die Schweizerinnen und Schweizer im Schnitt ihr Wohnumfeld. Den Menschen auf dem Land und in Stadtzentren gefällt ihre Umgebung aber besser, und sie finden sie authentischer als jene in Agglomerationen. Dies zeigt der zweite Zwischenbericht des Programms «Landschaftsbeobachtung Schweiz» (LABES) des Bundesamts für Umwelt (BAFU).

Date de publication
12-12-2013
Revision
01-09-2015

Welche Qualitäten hat die Schweizer Landschaft? Wie bewerten die Menschen den Zustand der Landschaft? Solche Fragen behandelt das 2008 vom Bundesamt für Umwelt BAFU lancierte Programm Landschaftsbeobachtung Schweiz (LABES). Dieses erfasst mit Hilfe von 34 Indikatoren den Zustand und die Veränderung der Landschaft. Neu ist, dass einige Indikatoren auch zeigen, wie die in der Landschaft lebenden Menschen ihre Umgebung wahrnehmen.

Der am 12. Dezember 2013 publizierte zweite Zwischenbericht zu LABES (siehe Kasten) veröffentlicht die Ergebnisse von 12 neuen Indikatoren. Er integriert unter anderem eine repräsentative Befragung, welche die Eidgenössische Forschungs­anstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL landesweit durchgeführt hat. Die Menschen wurden beispielsweise gefragt, wie sie die Schönheit der Landschaft in ihrer Wohngemeinde wahrnehmen, die landschaftliche Besonderheit und Faszination beurteilen und die Landschaftsqualität in der direkten Wohnumgebung einschätzen.

Landschaftsqualität in ländlichen Gebieten am besten beurteilt

Die Landschaft in der Wohngemeinde wird im Durchschnitt für die ganze Schweiz als eher schön, einzigartig und faszinierend beurteilt. Die Ergebnisse zeigen dabei aber deutliche Unterschiede: Die Beurteilung durch die Befragten fällt in ländlichen Gebieten deutlich positiver aus als in dicht besiedelten Gebieten.

Auffällig ist, dass die Landschaftsqualität der Kernstädte im Urteil ihrer Bevölkerung positiver beurteilt wird als im städtischen Umland. Letzteres wird am wenigsten positiv beurteilt. Hier scheint der rasche Landschaftswandel der letzten Jahrzehnte im Urteil der Bevölkerung seine Spuren zu hinterlassen.

Pionierarbeit in der Landschaftsbeobachtung

Die Landschaft hat eine zentrale Bedeutung für die Wohn- und Lebensqualität von Siedlungen und die Attraktivität von Erholungsräumen und Tourismusdestinationen. Deshalb braucht es eine Landschaftsbeobachtung, die sowohl die Veränderungen der Landschaft beschreibt als auch deren Wahrnehmung durch die Bevölkerung. So wird man in Zukunft nicht nur die Frage beantworten können, wie sich die Landschaft verändert, sondern auch ob die Wahrnehmung dieser Veränderungen konstant ist oder einem Wertewandel unterliegt.

Beide Erkenntnisse werden mithelfen, die Landschaftsqualität in der Schweiz zu erhalten und zu verbessern. Das BAFU wird deshalb die Landschaftsbeobachtung in seine regelmässige Berichterstattung über den Zustand der Umwelt integrieren. Damit verfügt die Schweiz über ein europaweit einzigartiges Werkzeug in der Landschaftsbeobachtung. 

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