Aus­bau der Ver­tei­di­gungs­li­ni­en

Publikationsdatum
01-12-2016
Revision
02-12-2016

Die Zeiten des Reduits sind vorbei. Ein Bunker, eine nackte Böschung ohne Bewuchs, umgewälztes Wurzelwerk, ja selbst das Gras fehlt. Fast könnte man glauben, hier wurden die Abwehr eingestellt und die letzten militärischen Geheimnisse offen­gelegt. Gibt es also nichts mehr zu vertei­digen? Ganz im Gegenteil. Diese Verteidigungslinie ist immer noch aktiv und wird sogar verstärkt. Der Gegner ist auf dem Bild allerdings nicht auszumachen. Er liegt hinter der ­Böschung in seinem zu kleinen Graben: der Alpenrhein.

Wo das Militär zur Tarnung seiner Stellungen jedoch eher aufforsten würde, entfernt der Wasserbauer die Pflanzen. Bei einer Beurteilung eines Damms stört Bewuchs oftmals. Für eine Verstärkung muss er sowieso weg. Zugegeben, in hochwasser­technischen Friedenszeiten sieht das Ganze etwas trostlos aus. Aber bis der Damm das nächste Mal den anstürmenden Wassermassen standhalten muss, wird er schon wieder grün dastehen – hoffentlich.

Verteidigt werden im Rheintal auch allerlei Interessen – von Verbänden, Gemeinden, der Landwirtschaft … Das Hochwasserschutzprojekt Rhesi stösst auf manchen Widerstand. Ein Hochwasser könnte jedoch zu grossen Überflutungen führen. General Guisans Reduit würde noch immer funktionieren.
 

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