Berner Denkmalpflege zeichnet Hofenmühle in Wohlen aus
Die Hofenmühle in Wohlen bei Bern hat eine lange Geschichte. Die vollen Mehlsäcke sucht man heute zwar vergebens: Seit zwanzig Jahren wird die Mühle nicht mehr als Kundenmühle betrieben. Als Schaumühle zieht sie jedoch regelmässig ein grosses Publikum an. Die beeindruckenden Mühleeinrichtungen sind nach wie vor funktionstüchtig. Der kontinuierliche Unterhalt der historischen Gebäude ist eine grosse Aufgabe für die Eigentümer Regula und Niklaus Baumgartner. Ihre Strategie dabei ist es, immer wieder Schwerpunkte zu setzen und die Eingriffe auf das Notwendige zu beschränken. Das oberste Ziel ist die langfristige Erhaltung und Nutzbarkeit.
Das Dach erfuhr kürzlich eine sorgfältige Restaurierung: Die alte Tragkonstruktion wurde repariert, beschädigte Hölzer ersetzt, Lattung und Ziegel sind neu. So blieb die Konstruktion stabil, die einzige Ergänzung ist das dem heutigen Standard entsprechende Unterdach.
Das für die Dacharbeiten aufgestellte Baugerüst bot eine günstige Gelegenheit, gleichzeitig die Renovierung der Ründe und der Dekorationsmalereien der Fassade in Angriff zu nehmen. Auch diese Arbeiten übernahm die Bauherrschaft zusammen mit einem kleinen Team weitgehend selber. Das Holzwerk erhielt den ursprünglichen kühlen Grauton zurück, den der Restaurator ermittelt hatte. Der aufgefrischte Hausspruch ist wieder so aktuell wie 1834: «( ) bleibe dieses Haus hier stechen, ( ) bis die Weld wirt untergechen.»
Die Denkmalpflege vergibt jeweils auch einen Spezialpreis, der nicht für «Alltagsarchitektur» vorgesehen ist, sondern für eine beispielhafte Restaurierung oder eine aussergewöhnliche Einzelmassnahme. Dieses Jahr geht der Preis in den Berner Jura. Dort hat eine Stiftung in Saicourt eine Sägerei aus dem 18. Jahrhundert zu neuem Leben erweckt. Eine Reihe freiwilliger Helfer aus der Umgebung beteiligten sich an der aufwendigen Restaurierung.