Beton-Beifang
Kolumne
Was um alles in der Welt ist ein Storchenschnabel? Die Arbeit bei TEC21 hält immer wieder Überraschungen bereit, aber dieser Ausdruck war auch der altgedienten Redaktorin neu. Beim Besuch auf der Baustelle des Mariendoms in Neviges erzählte der Erzdiözesanbaumeister anschaulich aus der Bauzeit – wie anno 1966 geplant und oft ad hoc entschieden wurde. Und wie der Bauleiter die Masse des komplexen Dachs jeweils mit einem Storchenschnabel vom Modell abnahm und so auf den zu erstellenden Bau übertrug … äh, mit einem was, bitte?
Jetzt sich bloss keine Blösse geben, lieber erst Google fragen. Doch die Ergebnisse machen noch ratloser, die Suchmaschine schlägt bizarre Begriffspaare vor: Storchenschnabel schneiden, essen, Storchenschnabeltee. Die Bildsuche bringt die Erlösung, Wikipedia liefert die Erklärung: Der Storchenschnabel oder Pantograf «ist ein mechanisches Präzisionsinstrument für das Übertragen von Zeichnungen im gleichen, grösseren oder kleineren Massstab». Das ist das Spannende an der Redaktionsarbeit: Da will man etwas über eine neue Technik erfahren und lernt eine fast vergessene kennen.
Und was das Schneiden, Essen und den Tee angeht: keine seltsamen Vorlieben, sondern Verwendungen einer Geraniumpflanze gleichen Namens.