Innovativer Holzbau
Editorial
Wie bei anderen Materialien gibt es auch im Holzbau Projekte, bei denen ökonomische Aspekte zentral sind – etwa möglichst schnell, effizient und kostengünstig bauen. Dazu zählen auch Holzhochhäuser, die in der Schweiz und anderswo entstehen. Höher bauen erfordert wegen der grösseren Lasten verstärkte konstruktive Details. In anderen Fällen ziehen ambitionierte Ziele Entwicklungen im Materialbereich mit sich – chemisch aufbereitetes Holz, veränderte physikalische Zellstruktur oder Leim.
Im Gegensatz dazu bilden zwei pavillonartige Bauten der Architekten Gian Salis und Yves Weinand den Anlass zu diesem Heft. Auch ihre Entstehung ist mit interdisziplinärer Entwicklungsarbeit verbunden, und aus der Art und Weise, wie Konstruktion und Statik ineinandergreifen, resultiert ein architektonisch über die traditionelle Holzbauweise hinaus führender Ausdruck. Das Material selbst bleibt jedoch natürlich und kann sogar noch sparsamer verwendet werden als bei traditionellen Projekten ihrer Art. Die beiden Architekten und alle Beteiligten geben neben schönen Bauten auch eine Herausforderung weiter: Könnten über solche sparsamen Konstruktionen zukünftig auch grössere Bauten ohne industriell raffinierte Baustoffe entstehen? Diese wären einfacher rezyklierbar und würden besser altern. Ein ganzheitlicher Blick auf das Zusammenspiel aller Teile beginnt am besten bei kleinen Objekten.
Lesen Sie weiter:
• Entwicklung statt Superlativen
• Standfest gefügt
• Geformtes Tragwerk