La Passeggiata Flanieren mit Michele De Lucchi
Eine Installation des italienischen Architekten und Designers Michele De Lucchi an der Möbelmesse in Mailand greift das Thema Arbeitswelten auf.
«Sich einen Arbeitsort vorzustellen, der einem mentalen Trainingsraum entspricht, heisst einen Ort erfinden, der dazu beiträgt, neue Wege und Ideen zu ersinnen», betont Michele De Lucchi. Das Büro der Zukunft gleiche einer wandelbaren Promenade, bar jeder Konvention und für ein ständiges Kreieren neuer Ideen geeignet.
De Lucchi hat eine Art riesengrosse Achterbahn geschaffen, auf der die Besucher zu vier thematischen Schwerpunkten spazieren: Der Club, eine Art Kommunikationsplattform; der Ort für freies Denken, der den Austausch von Gedanken in Kleingruppen und im Team fördert; eine Agora, in der Begegnungen und Anlässe den Austausch von Meinungen und Kenntnissen in grösseren Gruppen ermöglicht, und letztlich das sogenannte Laboratorium, in dem die kreativen Prozesse zu praktisch verwendbaren Resultaten führen.
Klingt alles ein bisschen theoretisch und abgehoben, doch Michele De Lucchi hat es verstanden, mit seiner rund 20 x 20 m grossen und rund 6 m hohen begehbaren Ausstellungsstruktur neugierig darauf zu machen, sich einzulassen auf neue Raumformen für eine andersartige Arbeitsweise: Es gibt darin handwerkliche Tätigkeit an der Hobelbank so gut wie den Austausch von Informationen, der voll und ganz auf die heutigen Möglichkeiten der Kommunikation und Vernetzung setzt.
Gebaut ist diese «Achterbahn für Flaneure» aus weiss lackierten Stahljochen, die mit fein gearbeiteten Holzbohlen belegt sind. Eine grüne, künstliche Parklandschaft fasst das Ganze optisch zusammen. Bei den vier einzelnen Stationen bestehen die aufgestellten Strukturen ebenfalls weitgehend aus Holz, Sie sind offen gestaltet, transparent und schützen dennoch die jeweiligen Nutzer, sodass sich die Besucher sofort ganz selbstverständlich der gebotenen Möglichkeiten bedienen.
Schade nur, dass diese inspirierende Struktur bereits zum Ende des Salone del Mobile wieder abgebaut wird.