Umweltverträglichkeit: Aus Grau mach Grün
Editorial TEC21 39/2019
«Wie geht es?», wird man oft gefragt. «Gut!», lautet dann zumeist die routinierte Antwort. In dieser Ausgabe wollen wir es aber wirklich wissen: Wie geht es der Umwelt, die mit jedem neuen Infrastrukturprojekt ein wenig verändert wird? Eine Bewilligung erhalten zwar nur diejenigen Vorhaben, die sämtliche Vorschriften im Umweltbereich einhalten und als umweltverträglich gelten. Aber leider stimmt, was Behörden und Umweltplaner bemängeln: Eine Wirkungskontrolle ist in der Praxis eher selten und nicht zwingend in der Umweltverträglichkeitsprüfung inbegriffen.
Seit 30 Jahren soll dieses Instrument die lokale Umweltvorsorge verbessern; kleine und grosse Projekte – Verkehrsachsen, Einkaufszentren oder Kiesgruben – sind einer vorgängigen Prüfung zu unterziehen. Weil solche Analysen jeweils am Planertisch oder mit dem Rechner gemacht werden, hat uns die Neugier gepackt: Wie sieht die reale Umgebung nach Projektabschluss aus? Sind die erkennbaren Langzeitfolgen gut oder schlecht für die natürlichen Ökosysteme?
Wir haben ältere Vorhaben stichprobenweise ausgewählt und nachgeschaut, ob die Umwelt inzwischen so wie geplant geschont worden ist. Die Antworten fallen mehrheitlich positiv aus, wo immer sich die Beteiligten um ein koordiniertes Vorgehen bemühen. Ob dies generell gilt, bleibt trotz unserer Recherche ungewiss. Aber nachfragen darf man immer – der Umwelt zuliebe.
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