«In­fra­struk­tu­ren müs­sen lang­fris­tig ge­dacht wer­den»

Wahlen 2023

Im Herbst finden die eidgenössischen Wahlen statt. Wer soll die Herausforderungen anpacken, die im Bereich Raumentwicklung, Klima und Energie auf uns zukommen? Wir haben politisch engagierte Baufachleute aller Parteien zu ihren Zielen befragt. Heute: Sven Heunert, SP, Bern.

Publikationsdatum
15-09-2023

STECKBRIEF


Sven Heunert, geb. 1977, ist dipl. Bauingenieur EPFL. Er arbeitet als Fachexperte Erdbebenvorsorge beim Bundesamt für Umwelt BAFU und kandidiert zum ersten Mal für den Nationalrat.

 

Parteizugehörigkeit: Sozialdemokratische Partei SP
Frühere politische Ämter: Gemeinderat Thierachern BE
Aktuelles politisches Amt: Gemeinderatspräsident Thierachern BE


Welches Ereignis hat Sie dazu motiviert, sich politisch zu engagieren?

Politische Diskussionen gab es in meiner Jugend schon am Familientisch. Bei meinem Umzug aus der Westschweiz in die Region Thun habe ich mich entschieden, meinen Beitrag zugunsten der Gesellschaft stärker im Politischen als im Vereinsleben zu leisten.


Weshalb in dieser Partei?

Die SP steht für eine solidarische Schweiz und setzt sich für alle ein. Das ist auch mein Anliegen. Zudem beachtet sie stets die drei Bereiche der nachhaltigen Entwicklung. Neben den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Aspekten ist der SP auch die Umwelt seit jeher ein wichtiges Anliegen.


Hängt Ihre politische Motivation mit Ihrem Hintergrund bzw. Ihrer Tätigkeit in der Planungs- und Baubranche zusammen?

Ja. Die Nachhaltigkeit ist seit Jahren auch ein wichtiger Aspekt der Planungs- und Baubranche. Es geht darum, Ressourcen zu schonen und dennoch dem Menschen eine angenehme und sichere Umgebung zu bieten.

→ Wählen Sie! Die Interviewreihe von TEC21 gibt politisch engagierten Baufachleuten unterschiedlicher Parteien das Wort. Alle Interviews finden Sie hier.


Welche Ziele wollen Sie in Ihrem aktuellen politischen Amt bzw. nach einer allfälligen Wahl in den Nationalrat erreichen?

Als langjähriger Exekutivpolitiker ist es mir ein Anliegen, sachliche Diskussionen im Nationalrat zu führen und objektive Fakten auf den Tisch zu bringen. Faire Chancen für alle und dies zum Beispiel auch auf dem Bau oder in der Planung.


Verfolgen Sie auch politische Ziele, die spezifisch mit dem Planungs- und Bauwesen zu tun haben?

Ja. Der Ausbau und die nachhaltige Sicherung unseres öffentlichen Verkehrs sowie die Förderung von zahlbaren Wohnungen mit Einhaltung der Anforderungen an das Raumplanungsgesetz und dem Schutz unserer Umwelt.


Warum sind diese Ziele relevant?

Unsere zukünftigen Generationen sollen auch noch auf dieser Erde leben dürfen. Infrastrukturen müssen langfristig gedacht werden und sollen nicht kurzfristigen wirtschaftlichen Anliegen unterliegen.


Wie vermitteln Sie Ihre Ziele der Wählerschaft und anderen politischen Akteuren?

Ich spreche die Themen im täglichen Austausch an: bei der Arbeit, auf der Gemeinde, im Verein und im Privaten.


Werden Sie gehört?

Auf Gemeindeebene haben wir vieles erreicht; zum Beispiel schon vor zehn Jahren die Nachtabschaltung sämtlicher Strassenlampen. Ich bin gespannt auf die nationale Ebene...


Braucht es mehr Planungs- und Baufachleute, die sich politisch engagieren?

Ja, Fachpersonen aus der Praxis sind in der Politik immer von Vorteil.


Weshalb ist es wichtig, dass Planungs- und Bauthemen in den politischen Diskurs einfliessen?

Sie bauen ihre Argumente auf Fakten auf.


Welchen spezifischen politischen Beitrag sollten Planungs- und Baufachleute im Dienst der Öffentlichkeit leisten?

Die langfristige Planung und das Abklären von Varianten für die Suche nach optimalen Lösungen – vor allem im öffentlichen Verkehr.


Warum sind diese Ziele relevant?

Sie sind relevant für die kommende Generation, die auf integrale und umweltschonende Mobilitätslösungen angewiesen ist.

Die SIA-Wahlplattform 2023 zeigt Profile von Politikerinnen und Politikern, die gemäss eigener Aussage die SIA-Charta für einen nachhaltig gestalteten Lebensraum unterstützen wollen.

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