Wasser, Licht und Schatten
Ideenwettbewerb Rheinuferpassage Hôtel des Salines
Die Passage des ehemaligen Hôtel des Salines in Rheinfelden AG soll im Zuge des IBA-Basel-Projekts «Rheinuferrundweg extended» aufgewertet werden. Das Projekt «Forelle» konnte die Jury mit einem künstlichen Licht- und Schattenspiel überzeugen.
Die Geschwisterstädte Rheinfelden AG in der Schweiz und Rheinfelden (Baden) in Deutschland haben über die Jahre hinweg eine starke grenzüberschreitende Zusammenarbeit bei diversen Projekten entwickelt. Eines davon im Bereich Natur und Erholung ist ein Teilstück des «Rheinuferwegs extended», der zur IBA Basel 2020 gehört. Auf diesem Weg liegt die Passage des ehemaligen Hôtel des Salines, eine ca. 70 m lange Fussweggalerie, die den Stadtpark West mit dem neuen Stadtpark Ost entlang des Rheins verbindet. Sie verläuft direkt über dem Rhein mit Blick auf das Wasser und das deutsche Ufer. Weiter oberhalb liegt das Parkresort Rheinfelden, das sich aus der «Wellness-Welt sole uno», dem Park-Hotel am Rhein sowie der Rehaklinik Salina zusammensetzt. Momentan wirkt die Passage eher trostlos und bei einbrechender Dämmerung angsteinflössend.
Naturraum gestalten
Der «Rheinuferrundweg extended» zielt darauf ab, die Qualitäten des zusammenhängenden Gewässerraums als Natur-, Kultur- und Naherholungsraum zu stärken und den Hochrheinabschnitt als gemeinde- und länderübergreifenden Flusspark zu entwickeln. Im Rahmen der IBA-Vision «Rheinliebe» soll sich das Projekt rheinabwärts bis nach Kembs/Bad Bellingen und rheinaufwärts bis nach Stein/Bad Säckingen ausdehnen. Im Zuge dieses Vorhabens möchte Rheinfelden der Uferpassage am Hôtel des Salines nun ein attraktiveres Erscheinungsbild verleihen.
Hohe Anforderungen
Trotz dem kleinen Umfang des Ideenwettberbs waren die Anforderungen vielseitig. Neben baulichen Rahmenbedingungen galt es, Hochwasser- und Gewässerschutz, Ökologie und Wirtschaftlichkeit zu berücksichtigen. Bewertet wurden die Beiträge durch die Jury nach Idee und Konzept, Ortsbezug, Funktionalität, Realisierbarkeit und Kosten. Aus den 27 Vorschlägen empfahl die Jury den Entwurf «Forelle» von Schneider Türtscher Architekten einstimmig zur Weiterbearbeitung.
Nur wenige Eingriffe nötig
Dieser Entwurf transformiert die Passage durch ein «erfundenes» grafisches Schattenspiel: Die durch die Gestaltung geschaffene Stimmung könnte das natürliche Licht nicht erzeugen. Weiter betont die Jury, neben der Applikation von Gussasphalt, Bitumenfarbe und reflektierendem Belag seien nur wenige Eingriffe notwendig. In der Weiterbearbeitung sollten Farben und die «Schatten»-Geometrie aus verschiedenen Blickwinkeln überprüft werden. Der in den sonnigen Abendstunden tatsächlich vorhandene Lichteinfall soll dabei berücksichtigt werden. Anzahl und Position der Leuchten, Intensität, Lichtfarbe und Schaltungsart zu den verschiedenen Tages- und Jahreszeiten müssen definiert werden. Ebenfalls zu überprüfen ist, wie die vorhandene Brüstung und die Farbe der Deckenkonstruktion einbezogen werden können. Mit diesen wenigen Mitteln soll sich die düstere Passage zu einem stimmigen und freundlichen Ort wandeln. Die Jury ist überzeugt, dass «Forelle» die im Programm formulierten Vorgaben gewährleistet.
Weitere Pläne und Bilder finden Sie in der Rubrik Wettbewerbe.
Zur Weiterbearbeitung empfohlen
«Forelle»: Schneider Türtscher, Architekten, Zürich
Anerkennung
«Mirage»: Veronika Bonora, Architektin, Zürich
«Panta Rhein»: Daniel Waldner Bildhauer mit Peter Schweizer Architekt Kaisten
«Passage ouverte»: Dennis Buikema, Schreiner, Rheinfelden
«Rettungsboote»: Johannes Saurer, Architekt, Thun
«Wellenlicht»: Michael Hübscher, Lichtgestalter, Basel
Jury
Hans Gloor, Ressortleiter Bau und Planung (Vorsitz); Priska Meier, Architektin, Lichtplanerin Rainer Zulauf, Landschaftsarchitekt; Henri Leuzinger, Raumplaner; Marina Bühler, Eigentümervertreterin Villa Robersten, Klinik Aesthea; Markus Bisig, Eigentümervertreter Park-Hotel am Rhein; Danilo Vidoni, Stv. Stadtbaumeister (Stadtbauamt); Stephan Eglin, Projektleiter Hochbau (Stadtbauamt); Brigitte Brügger, Projektleiterin Kultur (Stadtbüro); Michelle Geser, Projektleiterin Kultur (Stadtbüro)