Baus­tart beim Kuns­thaus Zü­rich

Die Vorbereitungsarbeiten zur Einrichtung der Baustelle auf dem Areal des Erweiterungsbaus am Heimplatz beginnen am 3. August. Das Projekt des Architektenteams von David Chipperfield tritt damit in die Phase der Realisierung. Bei planmässigem Baufortschritt findet die Eröffnung 2020 statt.

Date de publication
30-07-2015
Revision
08-10-2015

Im Zuge der rechtskräftigen Baubewilligung diesen Frühling konnte nach zweijährigem, rekursbedingtem Projektunterbruch mit dem Wiederaufstart der Erweiterung Kunsthaus Zürich begonnen werden (zum Wettbewerbsentschied vgl. TEC21 1-2/2009).

Für die Bauherrschaft – die Stadt Zürich, die Zürcher Kunstgesellschaft und die Stiftung Zürcher Kunsthaus, zusammengeschlossen in der Einfachen Gesellschaft Kunsthaus-Erweiterung (EGKE) – ist der bevorstehende Baubeginn ein weiterer wichtiger Meilenstein in diesem Grossprojekt. 

Ab 3. August 2015 werden während mehreren Wochen Vorbereitungsarbeiten zur Einrichtung der Baustelle ausgeführt. Auf dem Areal des Erweiterungsbaus werden die bestehenden Turnhallen und Baracken von Schadstoffen (u. a. Asbest) befreit.

Parallel dazu erfolgt der Schutz jener Bäume, die für den Garten der Kunst erhalten bleiben, andere wiederum werden gerodet. Wie bei Baustellen üblich, wird das gesamte Areal in einem weiteren Schritt mit einer Bauwand abgeschirmt. Sind die Vorbereitungsarbeiten abgeschlossen, kann der Aushub beginnen. 

Grösstes Kunstmuseum der Schweiz 

Die Gesamtfläche des Kunsthauses wird sich nahezu verdoppeln. 5040 m2 des Erweiterungsbaus sind für die Kunst reserviert. Der von David Chipperfield Architects entworfene, lichtdurchflutete Quader wird Kunst ab den 1960er-Jahren, die Sammlung E.G. Bührle mit dem Schwerpunkt französische Kunst des 19. Jahrhunderts sowie mittelgrosse Wechselausstellungen beherbergen.

Ab 2020 werden permanent 700 bis 800 Werke aus der Kunsthaussammlung gezeigt werden können. Das sind 20 % des gesamten Bestandes an Gemälden und Skulpturen, heute sind dies erst 10 %. Zusammen mit dem bestehenden Gebäude entsteht das grösste Kunstmuseum der Schweiz, das mit zahlreichen öffentlichen Angeboten der Kunstvermittlung, im Veranstaltungsbereich und in der Gastronomie ein Museum für Kunst und Publikum werden wird – selbst ausserhalb der regulären Öffnungszeiten.

Die Präsentation von Kunst setzt sich zudem ausserhalb des Erweiterungsbaus fort: An dessen Nordseite entsteht der Garten der Kunst, der als öffentlicher Freiraum eine Verbindung zur alten Kantonsschule, zur Universität und zur Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) schafft. Mit dem Erweiterungsbau erhält der Heimplatz eine urbane Fassung. 

Gemeinschaftsprojekt von Zürcher Kunstgesellschaft, Stadt und Kanton 

Die Finanzierung der Kunsthauserweiterung erfolgt über Beiträge der Zürcher Kunstgesellschaft (ZKG) und der Stadt Zürich von je 88 Millionen Franken, die Stadtzürcher Stimmberechtigten haben im November 2012 dazu ja gesagt.

Der Kanton beteiligt sich mit 30 Millionen Franken aus dem Lotteriefonds. Zudem räumt der Kanton der Stiftung Zürcher Kunsthaus (SZK) ein zinsloses, dauerndes Baurecht am Grundstück Heimplatz Nord ein. Die Gesamtsumme der Beiträge von 206 Millionen Franken basiert auf den Zielkosten von 180 Millionen Franken und Reserven.

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