Leis­tungs­s­chau in Stahl

Prix Acier 2016

Der erste Schweizer Stahlbautag bildete den Rahmen für die Vergabe des sechsten Prix Acier. Die prämierten Arbeiten überzeugen durch Vielfalt und Innovation.

Date de publication
20-10-2016
Revision
23-05-2018

Das Spektrum der eingereichten Arbeiten war breit gefächert: drei Brücken, sieben Passerellen, acht Büro- respektive Gewerbebauten, drei Fassaden, vier Überdachungen, acht Projekte aus dem Bereich Metallbau, drei Aufstockungen sowie eine Industrieanlage. Mehr als die Hälfte der Projekte wurde in der Deutschschweiz realisiert, neun Arbeiten stammen von Büros aus der Romandie und zwei aus dem Tessin. Im Ausland wurden zwei Projekte mit Beteiligung aus der Schweiz umgesetzt.

Folgende drei Projekte wurden von der Jury mit dem Prix Acier ausgezeichnet:

  • Bei der leichten, kleinteiligen Stahlkonstruktion einer Hängebrücke in Südafrika mussten Transport und Montage der einzelnen ­Elemente ohne auf­wendige Hilfsmittel erfolgen. Zudem wurde ein System aus vorgespannten Stahlseilen entwickelt, um die Steifigkeit der Brücke zu erhöhen (vgl. TEC21 28-29/2017)
  • Beim Geschäftssitz der Firma Sky-Frame in Frauenfeld beeindruckte die präzise Konstruktion von hoher Detailqualität (vgl. TEC21 46/2016).
  • Im Hilti-­Innovationszentrum im liechtensteinischen Schaan schaffen raumhalti­ge Verbindungskörper über der zwei­geschossigen, stützenlosen Versuchshalle Zonen für die Kommunikation (vgl. TEC21 46/2016).

Vier Arbeiten erhielten eine Anerkennung:

  • Für den sorgfältigen Umgang mit der Bausubstanz und die zurückhaltenden Ergänzungen wurde die Instandsetzung der Rheinbrücke bei Reichenau gewürdigt (vgl. TEC21 48/2015 und Bericht von der feierlichen Eröffnung).
  • Die Qualität bei Planung und Ausführung des Ersatzes der Brücke bei Aarwangen liegt in der Reduk­tion der Dimensionen, die sich harmonisch ins Landschaftsbild einfügen (vgl. «Reminiszenz an den Gitterträger», TEC21 47/2015).
  • Filigrane Stützen und schlanke Dächer überzeugten bei der Neugestaltung des Bahnhofplatzes in La Chaux-de-Fonds.
  • Die konstruktive Durcharbeitung des Hauptsitzes von Japan Tobacco International in Genf mit weit ausladenden Kragarmen demonstriert die Leistungsfähigkeit des Stahlbaus.

In der Ausgabe 04/16 von steeldoc, der Bautendokumentation des Stahlbau Zentrums Schweiz, werden die Projekte ausführlich vorgstellt. Das Heft erscheint am 16. Dezember 2016.

Preisträger


Hängebrücke bridgingMZAMBA, Eastern Cape, Südafrika

bridgingMZAMBA – Community Steering Committee (Bauherrschaft)
Fachhochschule Kärnten – F. Anzenberger, T. Harlander (Architekten)
buildCollective – NPO for Architecture & Development (Projektmanagement)
Dr. Lüchinger + Meyer Bauingenieure (Ingenieure)
OMT – Otmar Machine Tools (Stahlbauunternehmer)


Neubau Headquarter Sky-Frame, Frauenfeld

Sky-Frame, Frauenfeld; Gubeo Immobilien, Ellikon (Bauherrschaft)
Peter Kunz Architektur mit Atelier Strut, Winterthur (Architekten)
Brogogno Eggenberger + Partner, St. Gallen (Ingenieure)
Aepli Stahlbau, Gossau (Stahlbauunternehmer)


Hilti Innovationszentrum, Schaan

Hilti, Schaan (Bauherrschaft)
giuliani.hönger architekten, Zürich (Architekten)
Dr. Schwartz Consulting, Zug (Ingenieure)
Baltensperger, Höri (Stahlbauunternehmer)

Anerkennungen


Instandsetzung Rheinbrücke, Reichenau

Tiefbauamt Graubünden, Chur (Bauherrschaft)
Conzett Bronzini Partner, Chur (Ingenieure)
ARGE Jörimann Stahl / Schneider Stahlbau, Bonaduz (Stahlbauunternehmer)


Ersatz Aarebrücke asm, Aarwangen

Aare Seeland mobil, Langenthal (Bauherrschaft)
Ilg Santer Architekten, Zürich (Architekten)
Fürst Laffranchi Bauingenieure, Aarwangen (Ingenieure)
ARGE Meier + Jäggi, Zofingen / Senn, Oftringen (Stahlbauunternehmer)


Place de la Gare, La Chaux-de-Fonds

Ville de La Chaux-de-Fonds (Bauherrschaft)
frundgallina architectes, Neuenburg (Architekten)
gvh ingénieurs civils, Saint-Blaise (Ingenieure)
Sottas constructions métal­liques, Bulle (Stahlbauunternehmer)


Nouveau siège international de JTI, Genf

JT International, Genf (Bauherrschaft)
Skidmore, Owings & Merill (SOM), London (Architekten)
Consor­tium SOM – Ingeni, Carouge (Ingenieure)
Zwahlen & Mayr, Aigle (Stahlbauunternehmer)

 

Jury


Peter Berger, Architekt, Zürich (Vorsitz)
Stefan Cadosch, Architekt, Zürich, Präsident SIA
Mario Fontana, Bauingenieur, Zürich
Daniel Meyer, Bauingenieur, Zürich
Alain Nussbaumer, Bauingenieur, Lausanne
Tanja Reimer, Architektin, Zürich
Joseph Schwartz, Bauingenieur, Zug
Sibil Sträubli, Architektin, Mailand
Doris Wälchli, Architektin, Lausanne
(Bei eigenen Projekten traten die Juroren in den Ausstand.)

Der Prix Acier

Der Schweizer Stahlbaupreis existiert seit 2005. Die Jury zeichnet Bauwerke aus, die einem hohen Anspruch an die Gestaltung genügen, ein hohes Mass an technischer Innovation aufzeigen und exemplarisch für die technische Leistungsfähigkeit des Stahl- und Metallbaus sind.

Somit steht bei den ausgezeichneten Arbeiten nicht die Architektur im Vordergrund, sondern das Bestreben, der Öffentlichkeit, den Bauherren und der Bauwirtschaft aufzeigen, was das Besondere des Bauens mit Stahl ist und was dieser Baustoff zu leisten in der Lage ist.

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