BIM im Praxis-Check
Tagung der Berufsgruppe Technik zum Building Information Modelling (BIM) in Brugg
Die BIM-Tagung des SIA wird alle relevanten Anwendungsfragen behandeln: vom BIM-Modellplan bis hin zur Integration ins Facility Management.
Der Tag ist prall gefüllt, denn die Veranstalter der bevorstehenden BIM-Tagung haben sich einiges vorgenommen. Die Tagung, die am 14. Juni unter Federführung der SIA-Berufsgruppe Technik in Brugg-Windisch stattfindet, verspricht eine aussergewöhnlich enge Verzahnung zwischen Theorie und Praxis. Halb Workshop, halb Tagung, zoomt der Anlass die Teilnehmer direkt in die Umsetzungsdetails erfolgreicher BIM-Praxis. Er wolle keine «Schönrede-Tagung», betont Berufsgruppen-Präsident Marco Waldhauser (siehe Interview unten), vielmehr solle auch zur Sprache kommen, wo es noch hakt bei der Anwendung der BIM-Tools in der Büropraxis.
Die von insgesamt 12 Referenten vorgestellten Anwendungsbeispiele gliedern sich in vier Themenblöcke: «BIM-Modellplan», «Neue Formen der Zusammenarbeit», «BIM in der Ausführung» sowie «BIM im Facility Management». Das kürzlich publizierte Merkblatt SIA 2051 dient der Tagung als roter Faden. Zum anderen folgt der Programmablauf den SIA-Leistungsphasen – von der Planung (Phase 3 und 4) bis zu Ausführung und Facility Management (Phase 5 und 6).
Wesentliches Thema des Vormittags sind neben dem Modellplan die Aufgaben der Beteiligten und ihr Zusammenwirken. Nachmittags liegt der Fokus auf BIM in Ausführung und Betrieb eines Gebäudes. Der abschliessende Themenblock gilt flankierenden Aspekten der BIM-Praxis – vom Umgang mit den Daten (Daten Compliance) bis zur rechtlichen Situation. Am Ende des Tages dürften den Gästen die Köpfe rauchen, sie werden aber auch anregende Diskussionen verfolgt haben und wertvolle Anwendungshinweise im Gepäck haben.
14. Juni 2018, 8.30 bis 17 Uhr, FH Nordwestschweiz, Brugg-Windisch;
SIA-Mitglieder: 300.– Fr., Nicht-Mitglieder: 500.– Fr. (inkl. MwSt.).
Anmeldung und weitere Infos unter www.sia.ch/form/BGT2018a
Drei Fragen zur Tagung an Marco Waldhauser
SIA: Was bildet an der BIM-Tagung am 14. Juni den Schwerpunkt?
Marco Waldhauser: Wir werden an dieser Tagung entlang der Planungsphasen Theorie und Praxis beleuchten. Als roter Faden dient das neue Merkblatt SIA 2051. Wir werden uns den Fragen stellen: Was wird erzählt und was wird gemacht? Es geht also um die Umsetzung in der Praxis: Was hat sich bewährt und was nicht? Wir wollen auch aufzeigen, wo es noch Schwierigkeiten gibt, wo die Praxis von der Theorie abweicht. Es wird keine Schönrede-Tagung werden.
SIA: Sind das Merkblatt 2051 und die zugehörigen Dokumentationen die Instrumente, die es braucht?
Marco Waldhauser: Es braucht vor allem eine gemeinsame Sprache, ein Fundament. Das Merkblatt 2051 liefert diese zu einem grossen Teil. Ich finde es aber völlig falsch, als Unternehmer so lang zu warten, bis alles geregelt ist, und erst dann loszulegen. Das Merkblatt liefert schliesslich kein Patentrezept, eigene Erfahrungen sind von zentraler Bedeutung.
SIA: Was sind die grössten Herausforderungen bei der Einführung von BIM im Büro?
Marco Waldhauser: Eine einfache, aber dennoch grosse Herausforderung: Mut zu kleinen Schritten haben. Nicht von Anfang an alles wollen. Das funktioniert nicht. Das haben wir selbst gemerkt. Wichtig ist, Mitarbeiter mit auf den Weg zu nehmen, sie müssen verstehen lernen, was man mit den neuen digitalen Methoden eigentlich erreichen will. Ausserdem kann die Geschäftsführung das Thema BIM nicht delegieren. Es braucht jemanden aus der Führungsebene, der auch versteht, was er fordert. BIM beeinflusst die Prozesse im Büro grundlegend, daher braucht es auch zwingend eine integrale Betrachtungsweise.
(Die Fragen stellte Mike Siering.)