Gü­ter­ver­kehr un­ter die Erde

Auf den Schweizer Strassen gibt es immer mehr Verkehr. Ein vom Bund mitfinanziertes Projekt prüft nun die Verlagerung des Güterverkehrs unter die Erde. Seit über einem Jahr arbeitet eine Projektgruppe unter der Leitung der Zürcher Firma CargoTube an dieser Vision.

Date de publication
06-03-2013
Revision
01-09-2015

Die Idee mutet futuristisch an: In einem unterirdischen Tunnelsystem sollen Güter dereinst automatisch mit unbemannten Fahrzeugen zwischen verschiedenen Logistikzentren in der Schweiz transportiert werden. In einer ersten Etappe des Projekts «Cargo sous terrain» wird die Strecke zwischen Härkingen im Kanton Solothurn und dem Grossraum Zürich geplant. Die Kosten für den Bau dieser rund 50km langen Strecke schätzt CargoTube auf 1.4 bis 2 Milliarden Franken. Bis eine finale Einschätzung der Baukosten möglich ist, durchläuft das Projekt fünf Phasen, derzeit befindet sich das Projekt in der dritten. Der Kernnutzen dieser Herangehensweise besteht darin, das optimale Systemdesign mit den potenziellen Nutzern und Betreibern gemeinsam zu entwickeln. Nur so kann laut CargoTube die Wirtschaftlichkeit des Infrastrukturprojektes sichergestellt werden.

Bund unterstützt das Projekt

Nebst privaten Partnern wie Coop, Swisscom und Implenia ist auch der Bund am Projekt beteiligt. Das Bundesamt für Verkehr (BAV) zahlt Fr. 100.000.– an eine Machbarkeits-
studie, bestätigte BAV-Sprecherin Florence Pictet gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. Um die drohende Verkehrszunahme zu bewältigen, müsse man «gewissermassen eine neue Dimension erschliessen», sagte BAV-Vizedirektor Pierre-André Meyrat im Interview mit der «NZZ am Sonntag». Es gehe um eine einfache, pragmatische Lösung für den Gütertransport. Für den Bund sei am Projekt zudem wichtig, dass die Privatwirtschaft den Anstoss gegeben habe und die Führung übernehme. «Das ist im Infrastrukturbereich neu», so Meyrat. Eine Diskussion über eine spätere Unterstützung des Bundes will Meyrat aber nicht ausschliessen.

Étiquettes

Sur ce sujet