Alejandro Araveno ist Pritzker-Preisträger 2016
Der renommierte Pritzker-Preis für Architektur geht dieses Jahr an Alejandro Aravena aus Chile. Nicht nur als Architekt, sondern indirekt auch als Klimaschützer mit sozialer Verantwortung hebt er sich vom Rest des Feldes ab.
Der in Santiago lebende 48-jährige Alejandro Aravena «vertiefe unser Verständnis von wahrhaft grossartigem Design», kommentierte Stiftungspräsident Tom Pritzker die Entscheidung der Jury am Mittwoch. «Seine Arbeit verschafft den weniger Privilegierten wirtschaftliche Chancen, lindert die Auswirkungen von Naturkatastrophen, verringert den Energieverbrauch und bietet einladenden öffentlichen Raum.»
Aravenas bekannteste Bauten liegen auf dem Campus der Katholischen Universität von Chile in Santiago, an der er selbst studierte. Dazu gehört das UC Innovation Center, ein 14 Stockwerke hoher, würfelhaft wirkender Zement-Monolith mit grossen Öffnungen in der Fassade. Durch den natürlichen Luftstrom wurden die Energiekosten um zwei Drittel verringert. «Der aus der Ferne kraftvolle Bau ist bemerkenswert menschlich und einladend. Durch eine Umkehrung des Herkömmlichen ist das Gebäude aussen eine blickdichte Zementstruktur und hat innen einen lichtdurchfluteten Hof», urteilte die Jury. Auch Aravenas Siamesischen Türme und Gebäude der Fakuläten für Medizin, Architektur und Mathematik sind energieeffizient gebaut.
Derzeit entsteht im chinesischen Shanghai Aravenas Bürogebäude für den Schweizer Pharmakonzern Novartis. Sein Architekturbüro, das vor allem in Chile arbeitet, hat zudem mehr als 2500 Sozialwohnungen gebaut. All seine Arbeiten beginnt er der Pritzker-Jury zufolge mit frischem Blick und ohne vorgegebene Ideen oder Formen.