Au­to­bahn A9, Wal­lis – die letz­ten Me­ter

Editorial

Publikationsdatum
28-03-2019
Revision
26-03-2019

Das Bild auf dem Cover täuscht. So leer wird die neue Autobahn A9 im Oberwallis dann doch eher selten sein. Das vorhandene Verkehrs­aufkommen lässt zwar den Schluss zu, eine durchgehend vierspurige Autobahn ­zwischen Siders und Brig könnte übertrieben sein; gebaut wird sie gleichwohl. Da es im Netzbeschluss von 1960 nun einmal festgelegt wurde, erhält der ­Simplon als der am besten ausgebaute Pass der Schweizer Alpen jetzt also auch Anschluss an die Autobahn – und die Tourismus­destinationen Saas und ­Zermatt ebenso, natürlich erst ab Visp. In Täsch steigen immerhin 1.6 Mil­lionen Gäste aus dem Auto in den Zug. Was nach viel klingt, ist über ein Jahr verteilt aber wohl doch zu wenig, als dass es eine Autobahn als Zubringer bis ins Vispertal bräuchte. Und keine 3000 Fahrzeuge am Tag vom Simplon her dürften für ein Vier-­Milliarden-Projekt höchstens ein Zünglein an der Waage darstellen.

Andererseits: Für Reisende wird es schon ein ziem­lich angenehmes Gefühl sein, zügig rhone­aufwärts Richtung Matterhorn & Co. fahren zu können. Ein bisschen Neid schwingt mit – als Bewohner der Ostschweiz werde ich die ­Strecke kaum benötigen. Könnte man Urseren, Furkapass  und Goms nicht auch als Nationalstrasse deklarieren?

Und noch etwas zeigt das Bild: Der Autobahn legt sich der grüne Pfynwald wie eine Sperre in den Weg. Das ausgedehnte Naturschutzgebiet stellt eine Hürde für die Umsetzung dar, aber bei Weitem nicht die einzige. Abtauchen lautet hier die Devise: Am Pfynwald werden 75 % der ­Strecke unter Tage verlaufen.

Mehr zum Thema in TEC21 13/2019

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