Dörte Aller

Die jüngsten Unwetter in der Schweiz und deren Folgen werfen kritische Fragen auf: Was hätten wir vorsorglich tun können? Und wie viel Schutz ist sinnvoll?

Die Häufung von Hagelschlägen mit grösseren Körnern erfordert eine Revision des Kapitels «Hagel» der Norm SIA 261/1 «Einwirkung auf Tragwerke – Ergänzende Festlegungen». Die Revision zielt darauf ab, vereinfacht und risikobasiert eine nachhaltige Bauweise zu fördern.

Starkregen, Überschwemmungen, Hitze und Trockenheit häufen sich in der Schweiz. Planen und Bauen mit Rücksicht auf Naturgefahren ­gewinnen deshalb an Bedeutung. Dazu gehört das aktive Bewirtschaften von Regenwasser nach dem Konzept der «Schwammstadt».

Das neue Erdbebenrisikomodell der Schweiz zeigt: Auch wenn schwere Erdbeben eher selten auftreten, hätte ein Beben auf Basel, Genf, Zürich, Luzern oder Bern massive Auswirkungen. Um Schäden zu minimieren, braucht es Architekten, Ingenieurinnen und Behörden.

Jedes Jahr schlagen Hagelschäden an Gebäuden in der Schweiz ­durchschnittlich mit über 50 Millionen Franken zu Buche. Im Projekt «Hagelklima Schweiz» hat der SIA mit Partnern aus dem öffentlichen und privaten Sektor unter der Leitung von MeteoSchweiz ­nationale Karten zur Hagelgefährdung erarbeitet.

Wie sind Menschen in Gebäuden vor Lawinen geschützt? Was hilft den Eigentümern zu entscheiden, ob sie das Dach ihres Hauses räumen müssen?

Im Kanton Zürich wird im Februar 2019 über das Wassergesetz ­abgestimmt. Darin soll der Hochwasserschutz am Gewässer und an ­Gebäuden geregelt werden.

Vor den neuen Klimaszenarien für die Schweiz kann niemand mehr die Augen verschliessen. Der Gebäudepark muss für die Veränderungen fit gemacht werden

Die Plattform «Schutz vor Naturgefahren» bietet Architekten und Ingenieuren spezifische Informationen – auch für das Gespräch mit der Bauherrschaft.