Ef­fi­zi­enz von Re­chen­zen­tren er­hö­hen

Der Strombedarf von Rechenzentren ist erheblich und in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Mit betrieblichen Massnahmen und Investitionen in eine effizientere Infrastruktur liesse er sich jedoch deutlich senken. Ein neues Förderprogramm des Bundes unterstützt Unternehmen bei der Umsetzung dieser Instrumente.

Publikationsdatum
31-01-2012
Revision
01-09-2015

Die Schweiz ist ein attraktiver Standort für den Betrieb von Rechenzentren. Dies zeigt die hohe Zahl derzeit geplanter oder sich im Bau befindlicher Rechenzentren. Aufgrund der stetig steigenden Anforderungen hinsichtlich Rechenleistung, Speicherkapazität, Zuverlässigkeit und Sicherheit steigt der Strombedarf dieser Einrichtungen kontinuierlich. Er verursacht derzeit mit ca. 2 % des weltweiten CO2-Ausstosses ebenso viele Treibhausgase wie der gesamte Luftverkehr. Rund die Hälfte des Gesamtstrombedarfs entfällt dabei auf die Infrastruktur (Kühlung, Wärmeabführung, unterbrechungsfreie Stromversorgung). Um die Stromeffizienz eines Rechenzentrums in Bezug auf dessen Infrastruktur zu bestimmen, wird heute als Messwert zumeist die Power Usage Effectiveness (PUE) verwendet. Sie ist definiert als das Verhältnis des gesamten elektrischen Energieverbrauchs des Rechenzentrums (IT-Geräte plus Infrastrukturkomponenten) zum elektrischen Energieverbrauch der IT-Geräte allein. Der PUE kann Werte gleich oder grösser als 1 erreichen. Je näher er bei 1 liegt, desto kleiner ist der Anteil der Infrastrukturkomponenten am Gesamtstromverbrauch des Rechenzentrums. Aktuelle Studien1, 2 ermittelten bei bestehenden Rechenzentren durchschnittliche PUE-Werte von etwa 2, wobei die Einzelwerte zwischen 1.2 bis
über 3.5 lagen. 
Die Effizienzpotenziale im Bereich der Infrastruktur sind oft sehr gross und können in der Regel wirtschaftlich umgesetzt werden, ohne die Verfügbarkeit der IT-Prozesse zu gefährden. Gesenkt werden kann der Stromverbrauch der Infrastruktur zum Beispiel durch die Einhausung von IT-Geräten, die Anhebung der Systemtemperaturen, eine effiziente Luftförderung und die Erhöhung des Freecooling-Anteils, also der Nutzung der kühleren Aussenluft, um kaltes Wasser zur Wärmeabfuhr zu erzeugen.
Das Förderprogramm PUEDA (Power Usage Effectiveness in Data Centers) unterstützt Unternehmen mit einem Förderbeitrag bei der Umsetzung von Massnahmen zur Reduktion des Strombedarfs ihrer Rechenzentren. Es wird im Rahmen der wettbewerblichen Ausschreibung für Massnahmen zur Steigerung der Stromeffizienz des Bundesamtes für Energie (BFE) durchgeführt und von drei privaten Firmen getragen, die sich zur ARGE LowEx-RZ zusammengeschlossen haben. Das Programm startete im Mai 2011 und läuft bis Oktober 2013. Insgesamt steht 1 Million Franken an Fördermitteln zur Verfügung. Um in den Genuss von Fördergeldern zu kommen, müssen Rechenzentren definierte Mindestanforderungen erfüllen. Die Förderberechtigung kann mit dem online verfügbaren «Eingangs-Check Förderberechtigung» überprüft werden.3

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