Faszination Rennbahn
Die Publikation «Rennbahn Oerlikon - 100 Jahre Faszination Radsport» erschien anlässlich des Jubiläums dieses ungewöhnlichen Bauwerks. Neben der Geschichte der ältesten Sportarena der Schweiz stehen Menschen aus ihrem Umfeld im Mittelpunkt.
Mal geliebt, mal verschmäht: Die Geschichte der Rennbahn Oerlikon ist geprägt von Höhen und Tiefen. Schlagzeilen machte sie wegen der acht Weltmeisterschaften und der erfolgreichen Schweizer Radsportler, aber auch, weil immer wieder der Konkurs drohte. Gut ein Drittel der Publikation befasst sich mit dieser Geschichte, von der Eröffnung im Jahr 1912 bis heute. Illustriert sind die Beiträge durch historische, teils doppelseitige und teils hervorragende Schwarz-Weiss-Aufnahmen. Das Bauwerk ist ein Monument des Schweizer Radsports: «Die Rennbahn hat alles, was eine Legende ausmacht», schreibt Bundesrat Ueli Maurer im Vorwort. Ein grosser Teil des Buches widmet sich den Menschen, in deren Leben die Rennbahn eine wichtige Rolle spielt oder gespielt hat. In Kurzporträts werden 33 Persönlichkeiten vorgestellt. Zu ihnen gehört etwa Ernst Kaufmann, der erste Schweizer Sprintweltmeister, der an der Eröffnung der Rennbahn den Amateursprint der ersten Bahnmeisterschaften gewann und so seine Karriere lancierte. Nach deren Ende wurde Kaufmann Direktor der Rennbahn. Auch Vertreter der aktiven Generation wie Franco Marvulli sind erwähnt. Einer wichtigen Figur wird ein ganzes Kapitel gewidmet: Hans Maag, früherer Rennfahrer und Präsident des Schweizerischen Rennfahrer-Verbands SRV, war zwanzig Jahre lang ein «unermüdlicher Kämpfer für die Rennbahn Oerlikon». Der Bau war damals ein architektonisches Meisterwerk, das Buch beleuchtet kurz die architektonischen und denkmalpflegerischen Aspekte. Die umfangreiche Publikation vermittelt ein lebendiges Bild der damaligen Zeit. Die Faszination der Herausgeber für die Rennbahn ist dem Buch im positiven Sinne anzumerken.