Haus­in­stal­la­tio­nen für E-Fahr­zeu­ge

Elektrofahrzeuge sind im Kommen. Weil deren Batterien in erster Linie zu Hause geladen werden, ergeben sich neue – und je nach Fahrzeugsegment unterschiedliche – Anforderungen an die Gebäudeinstallation.

Publikationsdatum
23-02-2012
Revision
01-09-2015

Der Elektroantrieb gilt als Hoffnungsträger für den Ersatz von fossilen Treibstoffen. Behindert wird die Markteinführung aber durch die begrenzte Reichweite, die hohen Kosten der Batterien und der erforderlichen Ladeinfrastruktur. Einfacher sieht es bei den Zweirädern aus: E-Bikes sind auf dem Markt etabliert, heute besitzt in der Schweiz jedes zehnte neue Velo einen Elektromotor. Eine besondere Ladeinfrastruktur ist nicht erforderlich, die Batterien können an jeder Haushaltsteckdose geladen werden. Demnächst könnten sich E-Scooter auf dem Markt durchsetzen. Anders als bei E-Bikes sind die Batterien bei E-Scootern aber häufig fest im Fahrzeug montiert, sie sind deshalb auf Steckdosen bei den Abstellplätzen angewiesen. Die Ausrüstung von Zweiradabstellplätzen mit wettergeschützten Haushaltsteckdosen ist deshalb eine Investition in die Zukunft. Werden die Stromkosten von ca. 50 Franken pro Jahr pauschal verrechnet, kann auf die Installation eines Zählers und eines Abrechnungssystems verzichtet werden. In Ergänzung zu den Steckdosen zu Hause oder am Arbeitsplatz schätzen Halter von E-Scootern öffentliche Lademöglichkeiten, um die Batterien in Ausnahmesituationen unterwegs laden zu können. Eigentliche Ladestationen sind aufwendig: Zusätzlich zur eigentlichen Station fallen Kosten für Stromzuleitung, Absicherung, Zugangsberechtigung, den Stromzähler sowie das Abrechnungssystem an. Diese Aufwendungen entfallen, wenn Hauseigentümer oder Mieter Steckdosen für E-Scooter-Fahrer unentgeltlich zur Verfügung stellen.1 Elektroautos unterscheiden sich insofern von Elektrozweirädern, als die Leistung ihrer Ladegeräte 3000 W und mehr beträgt. Deshalb sollte mindestens der blaue «Camping»-Stecker (CEE 16) verwendet werden. Vor dem Kauf eines Elektroautos sollte die vorhandene Installation von einem Elektroinstallateur überprüft werden. Bei der Erstellung von Parkplätzen empfiehlt es sich, Leerrohre zu installieren. Damit kann eine Ladeinfrastruktur mit wenig Aufwand nachgerüstet werden.

Anmerkung

  1. Unter www.lemnet.org sind schweizweit mehrere hundert solcher Lademöglichkeiten aufgeführt.

Weitere Informationen: Merkblatt «Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge»
Informationen zum Schweizer Förderprogramm für Elektro-Zweiräder: www.newride.ch

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