Herzog & de Meuron gewinnen Wettbewerb in Hangzhou
Herzog & de Meuron haben den Wettbewerb für einen neuen Museumskomplex am Flussufer des Grand Canal in Hangzhou gewonnen. Im September 2019 hat die Hangzhou Canal Preservation & Development Construction Group nach einer Vorqualifikationsphase einen geladenen Wettbewerb durchgeführt. Weitere Teilnehmer waren David Chipperfield Architects und Zaha Hadid Architects. Die Jury entschied sich einstimmig für den Entwurf des Basler Büros. Das neue Museum soll die Bedeutung des Kanals für die Kultur- und Naturlandschaften Chinas widerspiegeln und einen lebendigen, zeitgenössischen Treffpunkt schaffen.
Der Grand Canal, auch Kaiserkanal genannt, ist der längste und älteste künstlich angelegte Fluss der Welt. Das Grundstück liegt zwischen Kaiserkanal und Hanggang-Fluss, der Hauptverbindung zu anderen grossen Stadtentwicklungsgebieten im Norden von Hangzhou, und ist auf drei Seiten von Wasser umgeben.
Für ihren Entwurf liessen sich Herzog & de Meuron durch den Kaiserkanal inspirieren und entwickelten eine lang gezogene Linie, deren Fassade aus grossen konkaven Gussglaselementen an das Funkeln des plätschernden Wassers erinnern soll. Durch die direkte Nähe zum Fluss wird sich der Bau dereinst im Wasser widerspiegeln. Die Architekten hoben den Baukörper um 12 m an, um einen Freiraum für die Besucherinnen und Besucher zu schaffen und öffentlich zugängliche Veranstaltungsräume zu platzieren. Die Ausstellungsfläche umfasst ca. 50 000 m2 und ist auf zwei identischen Etagen organisiert, die unabhängig voneinander betrieben werden können.
Ein weiterer Baukörper mit einer bergförmigen Silhouette ergänzt den Museumsbau im Osten des Grundstücks. Darin sind ein Konferenzzentrum und ein Hotel untergebracht. Herzog & de Meuron wollten den «Berg» als Gegenpol zum «Wasser» entwickeln und wählten für den Bau eine mineralische und solide Fassade. Der Museumsbau umschliesst das Konferenzzentrum ringförmig.