Eine Frage der Methode
Wettbewerb Salle de spectacles, Renens
In Renens gab es zahlreiche Einreichungen für den Wettbewerb zur Renovierung und Erweiterung des denkmalgeschützten Theatersaals. Ein Zürcher Team setzte sich durch – mit einem Ansatz, der auf einer starken Referenz basiert.
Die «Salle de spectacles de Renens» ist ein wichtiger Ort für die kulturellen, sozialen und politischen Aktivitäten der Gemeinde. Das Gebäude aus den 1950er-Jahren mit seinen charakteristischen Proportionen, Fresken und Mosaiken muss nun restauriert und erweitert werden. Zusätzlich ist an diesem Ort eine neue Tramlinie geplant, sodass auch die Aussenraumgestaltung Teil des Projekts ist. Angesichts dieser Komplexität haben sich die Organisatoren für einen selektiven Wettbewerb nach SIA142 anstelle von parallelen Studienaufträgen nach SIA143 entschieden.
Wie Fabrice Decroux, der Organisator des Wettbewerbs, erklärt, bietet dieses Verfahren eine grössere Bandbreite an Lösungen und zieht renommierte Büros an, wodurch die Messlatte sehr hoch gelegt wird. Von sechzig Bewerbungen wurden zehn ausgewählt, darunter eine eines Nachwuchsbüros, zwei internationale Büros und vier deutschsprachige. Bemerkenswert für eine Waadtländer Gemeinde: Von den vier Preisträgern werden drei Teams von Zürcher Büros geleitet, das vierte Team kommt aus Paris.
Das Siegerprojekt «Pisé» von Conen Sigl Architekten, Gruenberg + Partner (Zürich) und Duo Architectes paysagistes/Landschaftsarchitekten (Lausanne) beinhaltet zeitgenössische Ansätze wie eine schlichte Konstruktion aus Stampflehm, Wiederverwendung oder Design for Disassembly und legt ein besonderes Augenmerk auf konstruktive und landschaftliche Details. Gleichzeitig orientiert sich der Entwurf an einer starken Referenz – dem Teatro Oficina in São Paulo, das in den 1980er-Jahren von Lina Bo Bardi umgebaut wurde.
Diese Spielstätte, 1958 in einem Arbeiterviertel gebaut, war ursprünglich als Arena konzipiert, was den Brecht'schen Realismus und die demokratischen Werte des Schauspiels architektonisch umsetzte. Nach seiner Zerstörung durch einen Brand im Jahr 1966 gestaltete Bo Bardi es neu, indem sie die Bühne als Verlängerung der Strasse behandelte, die von einem Bürgersteig, Pflanzen und einem Brunnen gesäumt wird, wobei die Zuschauer auf Gerüsten sitzen.
Ohne diese Referenz explizit zu erwähnen, passt das Gewinnerteam den Geist für Renens an: durch die Verwendung von «einfachen» Materialien wie Stampflehm oder wiederverwendete Stahlelemente und die Integration von informellen Räumen und freier Vegetation. Dieser analoge Ansatz schlägt vor, die damit verbundenen Konnotationen und Werte zu übernehmen und die Debatte somit auf eine kulturelle statt auf eine rein architektonische Ebene zu heben.
Veranstaltungssaal in Renens (VD)
Renovierung und Erweiterung des Gebäudes
Bauherrschaft und Veranstalter:
Stadt Renens
Verfahren
Einstufiger Architekturwettbewerb nach SIA-Reglement 142, organisiert im selektiven Verfahren
Vorläufiges Budget
6.1 Mio. Fr. für den Neubau, 10.8 Mio. Fr. für die Renovierung des bestehenden Gebäudes und die Aussenanlagen
Siegerprojekte
1. Platz/1. Preis
Pisé; Conen Sigl Architekten, Zürich; Gruenberg + Partner, Zürich; DUO Architectes paysagistes, Lausanne
2. Platz/2. Preis
Eurydice; Comte/Meuwly Architectes, Genf/Zürich + jo taillieu architecten, Genf; SB Technique SBt, Genf; Marc Junod, Coralie Berchtold, Genf
3. Platz/3. Preis
Chemins de désir; Alias + Bessire Winter + DU Studio, Zürich; EFFIN'ART, Lausanne; Emma Kaufmann Laduc, Zürich
4. Platz/4. Preis
La boîte magique; Muoto, Paris; Amstein + Waltert, Lausanne; BE Zürich Usus Landschaftsarchitektur, Zürich
➔ Der «Originalartikel «Salle de spectacles à Renens – Question de méthode» wurde von Marc Frochaux verfasst und ist in der Märzausgabe 2025 der Zeitschrift TRACÉS erschienen.
Diese Zusammenfassung wurde von KI Claude erstellt, von DeepL übersetzt und von den Redaktionsteams von espazium- Der Verlag für Baukultur überprüft.