Ho­he Eh­rung für Wal­ter Am­mann

Dr. sc. techn. Walter Ammann hat am 15. November den diesjährigen Preis der Stiftung Dr. J. E. Brandenberger erhalten. Damit wird sein weltweit anerkanntes Konzept des integralen Risikomanagements zur Erkennung, Prävention, Verringerung und Bewältigung existenzieller Risiken für Mensch und Umwelt gewürdigt, das er in langjähriger Forschung und praktischer Tätigkeit entwickelt hat.

Publikationsdatum
18-12-2014
Revision
01-09-2015
Hugo Bachmann
Prof. em. ETH, Stiftung für Baudynamik und Erdbebeningenieurwesen

Wie viel Sicherheit können wir uns leisten? Wo und wie sollen die beschränkten Mittel zur Re­duktion von Risiken aus Naturgefahren eingesetzt werden? Können disziplinüberschreitende «Werkzeuge» entwickelt werden, um Risiken besser einzuschätzen und sinnvolle Entscheidungen zu treffen 

Solche und ähnliche Fragen bewegten Walter Ammann vorerst im Lawinenschutz. Sein Ansatz war schon bald, dass man organisatorische statt baulicher Massnahmen stärker fördern sollte – wie etwa die zeitweilige Schliessung einer Strasse anstatt einer millionenschweren Galerie. Diese Ideen trafen jedoch zunächst auf grossen Widerstand. Das Umdenken kam mit dem Lawinenwinter 1999, auch von Seiten des Bundes. Das bestärkte Walter Ammann in der Idee, alle Naturgefahren nach einem einheitlichen System zu betrachten.

2006 organisierte er erstmals eine internationale Konferenz, bei der unterschiedliche Risiken angesprochen wurden, von Naturgefahren und der Klimaveränderung über Grosstechnolo­gien bis zu Epi- und Pandemien. Das Interesse war gross und bestätigte das Bedürfnis, Risiken einheitlich anzugehen und gemeinsame Plattformen zu haben. In der Folge gelang es Walter Ammann, fast alle wissenschaftlichen Disziplinen zusammenzubringen. Im Global Risk Forum Davos (GRF), an der Disaster and Risk Conference (IDRC) und an der One Health Conference (OHC) wurden und werden regelmässig Konzepte und Werkzeuge des integralen Risikomanagements zur Erkennung, Prävention, ­Verringerung und Bewältigung existenzieller Risiken für Mensch und Umwelt diskutiert und weiterentwickelt. 

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