Kies in der Kas­ka­de

Editorial TEC21 25/2024

Publikationsdatum
12-11-2024

Kies – Substitution oder Notwen­digkeit? Die Frage, ob der natür­liche Kies durch rezykliertes ­Granulat ersetzt werden kann oder ob er in bestimmten Bauanwendungen unverzichtbar ist, beschäftigt. Sie zeigt ein Spannungsfeld auf: Einerseits besteht der Wunsch, natürliche Ressourcen zu schonen und Alterna­tiven zu nutzen, andererseits gibt es Bauteile, ­bei denen Primärbeton noch nicht sub­stituierbar ist.

Seit der TEC21-Ausgabe 24/2010 «Recycling-­Beton» hat sich viel getan. Damals hiess es, dass vielerorts noch erhebliche Vorbehalte in der Anwendung bestehen. Dem wollte und will die Plattform «Kies für Generationen»1 entgegen­wirken. Wie sieht es nun fast 15 Jahre später und 20 Jahre nach dem Pilotprojekt Schulhaus «Im Birch» in Zürich aus? – Vielversprechend! Viele Referenzprojekte zeigen, dass Beton- oder Mischabbruch als rezykliertes Granulat auch nach dem Rückbau ein wertvolles Gut bleibt, das knappe Kiesressour­cen schont, Landschaften schützt und die Menge an deponierbaren Bauabfällen reduziert. Und auch wenn die Frage nach Substitution oder Not­wendig­keit aktuell bleibt, ist eines klar: Die ­Uneinheitlichkeit von Recyclingbeton kann auch als Stärke gelesen werden.

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1 Das Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) des Kantons Zürich rief 2010 den Think Tank «Kies für Generationen» ins Leben. Ziel ist es, der Baubranche Wissen über Angebot, Herstellung, Verwendung und Potenzial von Rückbaustoffen zu vermitteln. Dieses Heft entstand in Koope­ration mit «Kies für Generationen».
 

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