Kreisläufe stärken
Editorial TEC21 8/2022
Wir befinden uns in einer Zeit des Umdenkens und des Wandels, was Konsum und damit auch das Bauen anbelangt: Um die damit verbundene Kreislaufwirtschaft auf ein stabiles Fundament zu stellen, tarieren Politik, Verbände und Wirtschaft die in der parlamentarischen Initiative «Kreislaufwirtschaft stärken» vorgeschlagenen Änderungen des Umweltschutz- und des Energiegesetzes aus. Keine leichte Aufgabe, einen Konsens zu finden, denn es sollen im Umgang mit Ressourcen und Energie neue Massstäbe gesetzt, aber auch die unterschiedlichen Interessen der Beteiligten berücksichtigt werden.
Zur Debatte stehen gedeckelte graue Treibhausgasemissionen pro Kubikmeter Bau, der Einbezug der im Ausland verursachten Emissionen, die selbstverständliche Trennbarkeit der Bauteile, Materialpässe, Lenkungsabgaben auf Deponiegebühren sowie Anpassungen im Wettbewerbswesen. Doch die Initiative hat auch Lücken – während sie sich inhaltlich vor allem um technische Materialkreisläufe dreht, spielen die biogenen Kreisläufe, die CO2 direkt aus der Atmosphäre speichern, nur zwischen den Zeilen eine Rolle.
Sicher ist: Kreislaufwirtschaft wird sich etablieren, und dazu braucht es klare Rahmenbedingungen. Um diesen Gestalt zu geben, sind Architektinnen und Bauherren wichtig, die sich bereits heute um konkrete Antworten auf offene Fragen bemühen und mit teilweise erstaunlichen Lösungsvorschlägen die Diskussion und die Entscheide mitlenken.
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