Sport ist en vogue
Akteure aus den Bereichen Bewegungs- und Sportförderung, Natur und Landschaft sowie Landschafts-, Raum- und Stadtplaner diskutierten Anfang März anlässlich der Tagung «Landschaft bewegt die Schweiz» über die Frage, wie es gelingt, eine qualitätsvolle Landschaft zu gestalten, die gleichzeitig für Sport und Bewegung dienlich und attraktiv ist.
Der Sport ist vielfältiger und bunter als noch vor 40 Jahren. Und er hat sich individualisiert: Menschen jeden Alters und unabhängig von Geschlecht oder Einkommen sind in Bewegung – zumeist draussen. Bei den sportlichen Aktivitäten geht es um Fitness, Gesundheit oder Erholung in einer anregenden, gesunden, zuweilen herausfordernden Umgebung.
Der kontinuierliche Anstieg der Sportaktivität der Schweizer Bevölkerung hat sich in den letzten sechs Jahren weiter verstärkt. Die damit einhergehenden höheren Besucherzahlen (die auch mit dem allgemeinen Bevölkerungswachstum und dem demografischen Wandel zusammenhängen) führen zu einer höheren Belastung von Natur und Landschaft. Das Problem der Nutzungskonflikte – gern zitiert werden hier die unterschiedlichen Auffassungen von Wanderern und Mountainbikern – ist nicht neu, wird aber aufgrund der teilweise extremen Besucherströme immer drängender. Dabei geht es nicht nur um Konflikte zwischen den Sportarten, sondern auch um den Respekt von Flora und Fauna auf Forst- und Landwirtschaftsflächen, in und an Gewässern oder anderen Freiräumen.
Konsens herrschte darüber, dass es um dieses Ziel zu erreichen, einen aktiveren Austausch zwischen den unterschiedlichen Fachkreisen braucht. Eine Interessenabwägung ist unausweichlich, auch wenn sie einige Zeit in Anspruch nimmt. Auf dem Gebiet der Landschaftsplanung bewegten wir uns häufig noch auf der strategischen Ebene, hiess es, hier wird es Zeit aktiv in die Umsetzung zu starten. Ein bunter Strauss an Ideen zur Besucherlenkung, Freiraumgestaltung und Sensibilisierung der Sportler und Erholungssuchenden ist in den einzelnen Kantonen und Gemeinden bereits vorhanden, wie die Referate eindrücklich bewiesen.
Doch Sport findet auch vor der Haustüre statt und auch im Siedlungsgebiet gibt es einiges zu tun. Die Menschen wünschten sich eine bewegungsfreundliche Gestaltung des Wohnumfelds – gerade Personen mit eingeschränkter Mobilität. Diesen letzten Punkt hat sich die Gemeine Chateau-d'Oex (VD) zu Herzen genommen. Im Rahmen eines Modellvorhabens entwickeln die Verantwortlichen gemeinsam mit Seniorinnen und lokalen sowie regionalen Verbänden in einem partizipativen Prozess eine Strategie, um die Wohn- und Lebensqualität vor Ort zu verbessern und die Landschaft aufzuwerten, indem sie erlebbarer wird.
Weitere Informationen
Die Tagung wurde gemeinsam organisiert durch das Bundesamt für Umwelt (BAFU), das Bundesamt für Sport (BASPO), das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) und das Bundesamt für Gesundheit (BAG). Die Referate der Tagung sind online verfügbar.
Mehr zum Modellvorhaben in Chateau-d'Oex: «Une vision du paysage par et pour les seniors».