Woh­n­haus Green­ci­ty, Bau­feld A1

Testo originale in tedesco a corredo dell'articolo "Abitare a Greencity", pubblicato nel numero 1/2018 di Archi.

Data di pubblicazione
19-02-2018
Revision
19-02-2018

Projektbeschreibung

Die Ambitionen von ‘Greencity‘ sind hoch gesetzt. Mit der Realisierung des genossen-schaftlichen Wohnbaus wird ein grundlegender Baustein in Richtung eines gemeinschaftlich orientierten Quar-tiers im Sinne der 2000-Watt-Gesellschaft gelegt. Die spezifischen Heraus-forderungen des Baufelds (Verkehrslärm, Strassen- und Bahnabstände) lassen nur einen sehr bescheidenen städtebaulichen Spielraum zu. Umso wichtiger erschien es uns, eine kräftige Hausfigur zu entwickeln, die dem neuen Quartier ein Gesicht geben kann.

Die lang gezogene Parzelle A1 bildet den Auftakt zum neuen Stadtquartier Greencity und ist durch die angrenzenden Infrastrukturelemente Strasse und Sihltalbahn massgeblich beeinflusst. Wir nehmen diese an und für sich ‘unmögliche Lage’ zum Anlass, das schmale längliche Gebäude mit identitätsstiftendem, expressivem Charakter zu entwickeln. Die spezielle Geometrie des Baufelds führt zu mehrheitlich ost-west orientierten Wohnungen, die aber lärmbedingt nur über die Ostseite gelüftet werden. Um die Wohnungen überhaupt richtig lärmabgewandt belüften zu können, sehen wir an zwei Stellen des Bauvolumens Einschnitte vor. So erhalten die angrenzenden Wohnungen eine zweiseitige Orientierung mit einem zusätzlichen Südanteil. Der flache Kopfbau gibt die Sicht vom gemeinschaftlichen Siedlungsplatz her auf die Hänge der Albiskette frei.

Die Wohnungen und Studios sind hier aus Lärmschutzgründen um einen Innenhof herum organisiert. Aufgrund der exponierten Lage zwischen Bahn und Strasse und des Fehlens eines eigentlichen Aussenraums, bieten wir einen gemeinschaftlichen Raum innerhalb des Gebäudes an. Über eine ‘Strasse in der Luft’ werden alle Wohnungen im 3. Obergeschoss, also auf halber Gebäudehöhe, an den Gemeinschaftsraum und den gemeinsamen Dachgarten im Süden angeschlossen. Garten, Treppenhäuser, Hobbyräume und flexibel nutzbare Zwischenräume werden zu einer kollektiven Raumfigur zusammengebunden. Das Gebäude wird als Wand-Platten-System in Massivbauweise errichtet. Wohnungstrennwände aus Beton dienen der Aussteifung und dem Schallschutz. Das beinahe 170 Meter lange Gebäude wird durch ein Gewebemuster mit groben Strukturputzen gegliedert. Der mineralische Dickbettputz kann die Feuchtigkeit optimal regulieren und schützt somit die dicke mineralische Wärmedämmung von den Witterungseinflüssen. Das Motiv der Verwebung von vertikalen und horizontalen Fassadenbändern erzeugt Tiefe und Volumetrie.

In Kombination mit verschiedenen Fenstergrössen führt dies zu einer abwechslungsreichen und zugleich ruhigen Fassadenkomposition. Das Erdgeschoss mit der gewerblichen Nutzung nimmt die Robustheit der Strasse und Bahnlinie auf und ist als Be-tonsockel ausgebildet. Die Durchgänge durch das Gebäude und die sich darin befindlichen Eingän-ge sind mittels Metalleinfassungen gekennzeichnet. Der Gemein-schaftsraum und die ‘Strasse in der Luft‘ sind durch ihre grosszügigen Fensteröffnungen im Fassadenbild ablesbar.

Team

  • Partner: Mathias Müller, Daniel Niggli
  • Associate: Christof Zollinger
  • Projektleitung: Martin Broder, Martin Schriener
  • Projektteam Wettbewerb: Onur Akin, Duarte Brito, Pascal Dechenaux, Oke Hauser, Fabian Hörmann (Associate), Fabian Kleine, Bernard Radi, Sabine Ricken, Hugo Torre, Jorrit Verduin, Caroline Vogel
  • Projektteam Ausführung: Ines Schmid, Winfried Schneider

Standort

Allmendstrasse 147–157, CH-8041 Zurich

Auftragsart

Wettbewerb, 1. Preis

Auftraggeber

Losinger Marrazi AG, Zürich

Bauherrschaft

Genossenschaft Wogeno, Zürich

Daten

  • Wettbewerb: 2011–2012
  • Planung: 2012–2016
  • Baubeginn: 2015
  • Fertigstellung: 2017

Kosten- Raumprogramm

Wohnungen, Gemeinschaftsräume, Gewerbe

Grösse

14’950 m2

Fachplaner

  • Bauleitung / Baurealisation: Losinger Marrazi AG, Zürich
  • Bauberatung / Bauökonomie: Losinger Marrazi AG, Zürich
  • Bauingenieur: Wismer + Partner AG, Rotkreuz
  • HLS-Planung: Amstein + Walthert AG, Zürich
  • Haustechnik: Amstein + Walthert AG, Zürich
  • Elektroplanung: Schmidiger + Rosasco AG, Zürich
  • Brandschutz: Wälchli Architekten Partner AG, Bern
  • Geologe / Geotechnik: Dr. Heinrich Jäckli AG, Zürich
  • Erschütterung: FEAG Facility Engineering AG, Dietlikon
  • Verkehrsplanung: IBV Hüsler AG, Zürich
  • Landschaftsarchitekt (Umgebung): Vogt Landschaftsarchitekten AG, Zürich
  • Landschaftsarchitekt (Dachterrasse, Innenhof): Balliana Schubert Landschaftsarchitekten AG, Zürich
  • Lichtkonzept (Umgebung): Reflexion AG, Zürich
  • Signaletik (Umgebung): Formpol AG, Zürich
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