Flu­cht nach vorn – oder ni­cht?

Data di pubblicazione
28-10-2020

Etwa 300 m im Innern des Ceneri-Basistunnels stösst man auf Merkwürdiges. Kommt man aus dem Querschlag rechts im Bild, der zu Fluchtzwecken dient, heraus, sieht man rechter Hand das Tunnelende mit dem verlockenden Lichtschein. Die Fluchtwegmarkierung leitet aber in den Tunnel hinein. Es sind ja auch nur 15 km bis ans andere Ende. Die herumstehenden Velos zeigen klar in Richtung Licht – schon eine altbekannte Mi­litärweisheit besagt: Fahrzeuge immer in mögliche Fluchtrichtung parkieren.

Was nun? Instinkt oder Beschilderung? Des Rätsels Lösung wurde mir so erklärt: Bei einem voll besetzten Personenzug, aus dem hunderte Menschen durch die Querschläge in die rettende zweite Röhre strömen, ist es kaum möglich, dass alle halbwegs ge­ordnet dem Ausgang zustreben. Vielmehr sollen sich die Personen entlang des Gleises verteilen und warten, bis Hilfe in Form eines Zugs eintrifft. Kaum vorstellbar, dass dies funktioniert. Diejenigen, die sich instinktiv in Richtung Licht bewegen, werden wohl die anderen mitziehen und draussen vielleicht den Rettungskräften im Weg stehen.

Folgt aber jemand brav der Beschilderung, wird es erst richtig kom­pliziert: Dann könnte man plötzlich wieder vor einem brennenden Zug stehen …

(Die Auflösung lesen Sie hier.)