«Nei­gh­bou­rhood»: Sch­wei­zer Bei­trag zur Ar­chi­tek­tur­bien­na­le Ve­ne­dig 2023

Räumliche Nachbarschaft und Beziehungen stehen im Mittelpunkt des Schweizer Beitrags zur Architekturbiennale 2023 in Venedig. Die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia hat das Projekt «Neighbourhood» von Karin Sander und Philip Ursprung nach einem offenen Wettbewerb nominiert.

Data di pubblicazione
31-03-2022

«Neighbourhood» beschäftigt sich auf architektonischer und politischer Ebene mit der Beziehung zwischen dem Schweizer Pavillon (erbaut 1952 von Bruno Giacometti) und dem venezolanischen Pavillon, den der italienische Architekt Carlo Scarpa in unmittelbarer Nachbarschaft (und beinahe physisch greifbarer Anlehnung) 1954  errichtet hat. Die Nähe der beiden Gebäude steht auch sinnbildlich für die enge persönliche Beziehung der beiden Architekten zueinander.

Die Jury überzeugte einerseits die faszinierende Schlichtheit des Konzeptes, sowie die fachliche Bandbreite des Projektteams, das Architektur als integralen Bestandteil von Kunst versteht und im Projekt entsprechend adressiert, wie Pro Helvetia in einer Mitteilung schreibt. Auch die politische Konstellation in unmittelbarer Nachbarschaft des Schweizer Pavillons steuere angesichts der aktuellen geopolitischen Lage interessanten Gesprächsstoff bei: neben dem mehrere Jahre verwaisten venezolanischen Pavillon ist auch die Zukunft des nächsten Nachbarn, des russischen Pavillon, ungewiss.

Das Projektteam

Karin Sander ist Künstlerin und Professorin für Architektur und Kunst, Philip Ursprung ist Kunsthistoriker und Professor für Kunst- und Architekturgeschichte, beide an der ETH Zürich. Sie werden von ihrer wissenschaftlichen Mitarbeiterin Berit Seidel und ihrem wissenschaftlichen Mitarbeiter Tobias Becker unterstützt.

Das Auswahlverfahren

Insgesamt 48 Projekte wurden im Rahmen der Ausschreibung für die Architekturbiennale bei der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia eingereicht. Von sieben Teams, die in einer ersten Runde ihre Projekte der Jury präsentieren durften, kamen drei in die engere Auswahl. Die fünfköpfige Jury empfahl schliesslich einstimmig das Projekt «Neighbourhood» des Duos Sander & Ursprung dem Direktor zur Nominierung.

Die Jury

Die Jury bestand aus Anna Hohler (Jurypräsidentin, Architekturkritik, UNIL, SIA, Lausanne); Verena Konrad (Architekturkuratorin, Vorarlberg); Lukas Meyer (Architekt ETH, FAS, Bellinzona), Rob Wilson (Architekturredakteur, The architects’ journal, London UK) und Madeleine Schuppli (Pro Helvetia).

Die Projektvorschläge sowie der Jurybericht sind ab Anfang April hier verfügbar: www.biennials.ch.

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